Altstadt. Die Volleyballerinnen des TC Gelsenkirchen haben drei Spiele vor Schluss den Aufstieg in die Oberliga geschafft.
Die Grillonen haben sich die Krone aufgesetzt. Am 15. Spieltag sicherten sich die Volleyballerinnen des TC Gelsenkirchen vorzeitig den Aufstieg in die Oberliga. Um kurz vor 16 Uhr wurde es in der kleinen Grundschulhalle an der Georgstraße richtig laut. Nadine Müller & Co. hatten im Heimspiel gegen TuS Bönen den zweiten Satz gewonnen – damit war der Aufstieg klar. Die Grillonen bildeten mitten im Spiel kurz einen Jubelkreis, hüpften ausgelassen mit „Oberliga, Oberliga, hey, hey“-Rufen vor dem Netz umher, bevor der Schiedsrichter mit einer höflichen Geste daraum bat, doch bitte das Spiel fortzusetzen.
Mit dem Gefühl des perfekt gemachten Aufstiegs fiel der Ballast von den TCG-Spielerinnen ab. Nach dem 25:23 im ersten Satz und dem ebenso umkämpften 27:25 im zweiten Satz wurde der Schluss-Akt eine klare Sache. Die Grillonen setzten sich 25:17 durch und kosteten ihren Triumph danach voll aus. Hauptangreiferin Jacqueline Wilim, die in Kürze zum zweiten Mal Mama wird und in den vergangenen Wochen beim Unternehmen Aufstieg nicht mehr aktiv teilnehmen konnte, ging mit einem Tablett voller Sektgläser durch die Halle, um Fans, Familienangehörigen und Freunden ein Schlückchen zum Aufstiegs-Prosten anzubieten. „Für mich war es der erste Aufstieg in die Oberliga, das ist natürlich etwas ganz Besonderes“, strahlte Grillonen-Spielführerin Sarah Plura. Auch Co-Trainer Norbert Zagozen sieht sich nach vielen Anläufen am Ziel der Träume. „Ich bin jetzt im elften Jahr hier in Gelsenkirchen. Zwei Anläufe Richtung Oberliga sind gescheitert, der dritte hat geklappt. Die Mädels wollten es heute gegen Bönen unbedingt klar machen, die Freude ist riesig“, sagt Zagozen.
Chefcoach Gerd Hemforth trommelte seine Aufstiegs-Mannschaft eine halbe Stunde nach dem 3:0-Sieg über den TuS Bönen zu einer kleinen Besprechung zusammen und blickte im Gefühl des süßen Aufstiegs schon über den Tellerrand. „Die letzten drei Saisonspiele werden wir schon dazu nutzen, um im Hinblick auf die neue Saison ein paar Dinge zu probieren. Das ist doch für uns optimal, unter Wettkampfbedingungen das eine oder andere zu testen“, meint der Trainer-Routinier, der als „Vater des Aufstiegs“ gilt, das aber über sich selbst niemals so sagen würde. Kapitänin Sarah Plura: „Der Coach ist der Wichtigste hier. Ich habe in meiner Laufbahn schon viele Trainer erlebt, aber so einen wie ihn noch nicht. Gerd ist unheimlich engagiert, er organisiert für uns alles, wertet die Spiele professionell aus, macht genaue Analysen. Das ist schon deutlich mehr als Verbandsliga-Niveau. Natürlich fordert er auch viel von uns Spielerinnen, aber das muss auch so sein.“ Die Trainings-Beteiligung bei den meisten Grillonen im 100-Prozent-Bereich oder nur knapp darunter. „Die Mädels haben in der Saison hart gearbeitet, viel investiert und sich am Ende belohnt. Diesen Aufstieg werden sie mit ins Privatleben nehmen. Alle wissen, dass sie zusammen etwas Großes erreicht haben. Und das beflügelt auch in anderen Lebensbereichen“, ist sich Gerd Hemforth sicher.
Sätze: 25:23, 27:25, 25:17.
TC Gelsenkirchen: Müller, Plura, S. Burczyk, K. Burczyk, Büskens, Zagozen, Gebauer, Schneyer, Ress, Rietz, Moskopp.