Feldmark. Die Trabrennbahn Gelsenkirchen kehrt nach turbulenten Tagen zur Normalität zurück.

Aufatmen auf der Trabrennbahn in Gelsenkirchen. Nachdem zwei positive Herpes-Befunde den Gelsentrabpark zwischenzeitlich praktisch zur Quarantäne-Station gemacht hatten und der letzte Renntag notgedrungen auf der Dinslakener 800 Meter-Bahn ausgetragen werden musste, kam am vergangenen Montag die erlösende Nachricht: Sämtliche weitere Proben der auf der Bahn stationierten Pferde waren negativ und das Risiko für Neuinfektionen so gering, dass der nächsten Rennveranstaltung nichts mehr im Wege steht.

Somit wird in der Feldmark am kommenden Mittwoch wieder getrabt. Ab 17.30 Uhr stehen sechs Prüfungen auf der insgesamt gut gefüllten Karte, gleich fünf davon tragen das PMU-Gütesiegel und finden somit auch im Pferderennsport-Verrückten Frankreich Beachtung.

Das Beste zum Schluss

Den sportlichen Höhepunkt hat der Veranstalter dieses Mal an das Ende des Programms gelegt, dann trifft sich um kurz vor 20 Uhr die Klasse bis 60.000 Euro Gewinnsumme und kämpft über die lange Distanz von 2600 Metern um volle 5000 Euro an Preisgeldern. Das größte Stück vom Kuchen könnte dabei für Chapter One (Michael Nimczyk) reserviert sein.

Der Derby-Vierte von 2018 war nach zwei starken Comeback-Erfolgen zuletzt bereits vor dem Start chancenlos, weil er die korrekte Gangart nicht fand und sollte demzufolge umso motivierter an die Sache gehen. Wodurch die Aufgabe für die Konkurrenz naturgemäß nicht leichter wird. Seine Chance suchen wird der ein oder andere garantiert dennoch.

Allen voran der von Trainer Henk Grift selbst pilotierte Confidential Bond, der sich nach einer dreimonatigen Pause mal wieder in Deutschland präsentiert. Der Franzose ist aber nicht der einzige ernstzunehmende Herausforderer für Chapter One, dem droht auch aus dem eigenen Trainingsquartier Gegenwehr. Gladiateur (Robbin Bot) scheut sich nach einer versprechenden Dreijährigen-Saison und zwei kleinen Platzgeldern in der Höhle des Löwen in Paris-Vincennes nicht vor der Auseinandersetzung mit den älteren Vertretern seiner Zunft und hat wohl bessere Aussichten auf Erfolg als sein Altersgefährte Orkan von Haithabu (Jaap van Rijn).

Velten Las Vegas (Niels Jongejans) heißt der Favorit im „Preis von Limoges“. Der Quick Wood-Sohn aus dem Besitz von Sigrid Velten ist mit zwei Volltreffern in das neue Jahr gestartet und trifft auf dem Weg zum Seriensieger gute, aber keinesfalls unschlagbare Konkurrenten. Vorbei muss der speedstarke Sechsjährige insbesondere an Exclusive Fire (Victor Gentz), für den im Januar gleichfalls zwei Siege zu Buche stehen, aber auch Etorix (Reinier Feelders) ist ein richtig harter Prüfstein, an dem sich Velten Las Vegas bereits Mitte Dezember die Zähne ausbiss. Reado-Sohn Noubliez jamais (Jaap van Rijn) hat sich Anfang Januar mit einem dritten Platz angekündigt und darf zumindest auf dem Schein für die hier angebotene Viererwette nicht fehlen. Ebenso unverzichtbar ist die Markierung bei der Startnummer acht, Duglas (Jan Thijs de Jong), und bei der Zehn, William Scott.

Dessen Fahrer Michael Nimczyk hat mit Favori de la Basle in der zweiten Tagesprüfung einen Seriensieger zur Hand, der sich auf der 2600m-Strecke dieses Mal gegen elf französische Landsleute behaupten muss. Die Steher-Qualitäten des Wallachs auf Herz und Nieren prüfen wollen insbesondere der an Silvester bei Dintrab voll punktende Declic Julry (Jochen Holzschuh) und der mit zwei dritten Rängen in Wolvega aus den Niederlanden anreisende Empereur Quick (Kurt Roeges).

Spannung im vorletzten Rennen

Auf ein spannendes Duell darf man im „Preis von Langon“ hoffen, wenn Racing in Time (Erwin Bot) und Maranello Bo (Michael Nimczyk) die Klingen kreuzen. Der Wallach aus dem Besitz von Leendert Gerrits musste seine Karten bei den beiden ersten Lebensstarts bei weitem nicht aufdecken, aber der Habo-Traber ließ Ende Januar in Mönchengladbach aufhorchen, als er die Gegner nach fast einem halben Jahr Wettkampf-Pause vom Start bis ins Ziel zu Statisten degradierte und den ersten vollen Erfolg seiner noch jungen Laufbahn unter Dach und Fach brachte.