Bochum. YEG Hassels Trainer Ali Durmaz war nach dem Spiel gegen Wiemelhausen reichlich bedient.
Wenn es nicht so traurig wäre, hätte Ali Durmaz, Trainer des Fußball-Westfalenligisten YEG Hassel, am Sonntagnachmittag wohl darüber gelacht. Über diese Szene aus der 40. Minute, als Hassels Malik Durmus einen Angriff des Gegners Concordia Wiemelhausen mit einem „sauberen Tackling“ (Durmaz) unterband. Zur allgemeinen Verwunderung sah Schiedsrichter Maik Echelmeyer das aber anders und zeigte Durmus die rote Karte. Als „Lachnummer“ bezeichnete Coach Durmaz die Aktion hinterher, vielleicht auch deshalb, weil sich selbst einige Wiemelhausener nach dieser Entscheidung ein kleines Lächeln nicht verkneifen konnten.
Revidiert wurde der Platzverweis aber natürlich trotz lautstarker YEG-Proteste nicht. Stattdessen mussten das Schlusslicht mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl agieren. Obwohl es das über weite Strecken sogar bravourös taten, setzte es letztlich eine 1:2-Niederlage.
Durmaz sprach seinen Schützlingen aber dennoch ein großes Lob aus: „Die Jungs haben auch zu zehnt alles reingeworfen und Moral gezeigt. Jeder hat nochmal 20 Prozent mehr gegeben“, sagte er, ehe er jedoch auf das für ihn zentrale Problem zu sprechen kam: „Wir hätten heute noch so gut spielen können, gegen diesen Schiedsrichter hatten wir keine Chance.“
Strohmann trifft früh zur Führung
Damit meinte Durmaz aber nicht nur den Platzverweis. Schon nach dem frühen 1:0 der Concordia, das Kai Strohmann nach einer Ecke per Kopf besorgt hatte (13.), gab es den ersten Aufreger: Durmus klärte im YEG-Strafraum gegen einen Wiemelhausener, der Unparteiische wollte ein Foul gesehen haben und entschied auf Elfmeter (23.). „Malik hat klar den Ball gespielt“, haderte Durmaz. Doch YEG-Keeper Polat Keser parierte den Strafstoß.
Wenig später belohnten sich die Gäste für die gute Leistung: Fatih Yamac schloss einen Konter zum 1:1 ab (38.). Mit der anschließenden roten Karte folgte dann aber der Knackpunkt. „Das war eine Szene in höchstem Tempo, das sieht schon mal schneller aus als es ist. Aber Malik hat den Gegner mit seiner Grätsche gar nicht berührt“, meinte Durmaz. Der beim Foul von Concordia-Keeper Thorben Schmidt an Seyit Ersoy ausgebliebene Elfmeterpfiff setzte dem die Krone auf (44.). YEG wollte nun in Unterzahl auf Konter lauern, das schnelle 1:2 durch Tom Franke machte den Plan aber zunichte (49.). Die Gäste warfen trotzdem nochmal alles nach vorne, doch ohne Erfolg. „Die Jungs haben super gekämpft, aber wir wurden heute verpfiffen“, bilanzierte Durmaz nach einem Spiel, in dem ihm das Lachen gründlich vergangen war.
Tore: 1:0 Kai Strohmann (13.), 1:1 Fatih Yamac (42.), 2:1 Tom Franke (49.)
YEG Hassel: Keser - Kodaman, Özcan (69. Göktas), Özgen, Ersoy, Durmus, Yamac (58. Celen), Gülgün, Demircan, Turhal, Özkaya