Soest. „Es ist einfach so, dass das Selbstvertrauen bei sehr vielen Spielern komplett weg ist“, sagt Schalkes Trainer Sebastian Hosenfelder in Soest.
Nein. Von einer peinlichen Vorstellung wollte Sebastian Hosenfelder nicht reden. „Aber es hat schon grausam ausgesehen. Das ist nicht der Handball, den wir spielen können“, sagte der Trainer des Oberligisten FC Schalke 04 nach dem Aus im Westfalenpokal. Enttäuscht hatte seine Mannschaft nach ihrem 16:16 (9:9) gegen ihren Oberliga-Rivalen Soester TV vor allem gegen den TuS Westfalia Hombruch. Den Dortmundern genügten sieben Feldspieler, die bei Weitem nicht die besten des Verbandsliga-Zehnten sind, um sich nach zweimal 20 Minuten mit 20:17 (11:8) durchzusetzen.
„Es ist einfach so, dass das Selbstvertrauen bei sehr vielen Spielern komplett weg ist“, sagte Sebastian Hosenfelder, der wie die beiden Kontrahenten auf zahlreiche Akteure verzichtet hatte beziehungsweise hatte verzichten müssen. „Es war heute sehr gut zu sehen, wie der Kopf den Leuten im Weg stehen kann.“ Auf dem Feld sah das dann so aus, dass die Schalker gegen Soest zumindest hin und wieder rackerten, aber nach ihrem „wunderbaren Start“ (Hosenfelder) und ihrer 5:1-Führung viel zu viele Fehler produzierten.
Christopher Heming und Frederic Hentschel gleichen noch zum 16:16 aus
Immerhin schaffte der Oberliga-Tabellenvorletzte aus Gelsenkirchen, der in dieser Saison auch seine Pflichtspiele fünf uns sechs nicht gewonnen hat, gegen Soest quasi mit dem Schlusspfiff noch das Unentschieden. Nachdem die Schalker mit 14:16 zurückgelegen hatten, trafen Christopher Heming und Frederic Hentschel zum 16:16.
Nachdem die Partie gegen den TuS Westfalia Hombruch holprig begonnen hatte, schafften die Dortmunder nach dem 3:4 mit einem 5:0-Lauf schon die Vorentscheidung. „Hey, Jungs! Was ist da los?“, schrie Kay Kemper von der Bank aus. „Das ist scheiße!“ Treffender hätte es der 43-jährige Schalker Co-Trainer nicht formulieren können. Als der vermeintliche Außenseiter auch zum Start der zweiten Halbzeit einen 5:0-Lauf schaffte und auf 16:8 davonzog, war die Partie entschieden. Endgültig. Schon nach 26 Minuten.
Soest schlägt Hombruch mit 19:17 und erreicht die Endrunde
„Das wäre heute eine gute Möglichkeit gewesen, den Kopf freizubekommen“, sagte Sebastian Hosenfelder und meinte, dass „wir uns das Glück auch mal richtig erarbeiten müssen“. Maximilian Gill zum Beispiel, der an diesem Samstag in der Bördehalle der schwächste der schwachen Schalker und im Rückraum nicht zum ersten Mal völlig überfordert war. „Max war im Angriff eine Katastrophe“, meinte sogar Trainer Sebastian Hosenfelder, der sich von seinem Team gewünscht hätte, dass es noch intensiver kämpft und fightet. „Davon habe ich in der ersten Halbzeit des zweiten Spiels gar nichts gesehen“, sagte der 38-Jährige. „Da haben wir uns irgendwie ergeben.“
Die Endrunde des Westfalenpokals erreichte der Soester TV, der das Abschlussspiel gegen den TuS Westfalia Hombruch mit 19:17 (10:10) für sich entschied.
Die Statistiken zu den beiden Schalker Spielen
Soester TV – FC Schalke 04 16:16 (9:9)
FC Schalke 04: Sinkovec (1.-20., 34.-40.), Zindel (21.-34.) – Schwengers (3), Kliem (n. e.), Boss (n. e.), Gill (2/1), Lenz, Heming (4), Sauerland (1), Kirsch (1), Busjan (2), Dobrodt (2), Fr. Hentschel (1).
FC Schalke 04 – TuS Westfalia Hombruch 17:20 (8:11)
FC Schalke 04: Sinkovec (1.-20., 26.-40.), Zindel (21.-26.) – Schwengers (2), Kliem, Boss (1), Gill, Lenz (4/2), Heming (n. e.), Sauerland (1), Kirsch (4/1), Busjan (4/1), Dobrodt (1), Fr. Hentschel.