Gelsenkirchen. Schalkes Headcoach Raphael Wilder lobt seine Mannschaft nach der intensiven Vorbereitung. Von einigen Spielern erwartet er aber mehr.
Trainer Raphael Wilder hat intensive Tage hinter sich. Bei der Generalprobe mit seinen Schalker Zweitliga-Basketballern war er am vergangenen Wochenende insgesamt fünf Stunden ins niederländische Leeuwarden und zurück nach Gelsenkirchen unterwegs. Im Gepäck hatte er einen 115:113-Sieg nach Verlängerung, der ihn allerdings nicht so richtig glücklich stimmte. Am Montag ging es für Wilder wieder auf die Autobahn. In Frankfurt stand die turnusmäßige Trainertagung an.
Bis zum Samstag, wenn Schalke im „heimischen“ Oberhausen gegen die Nürnberg Falcons in die neue Zweitligasaison startet, werden die Fahrtstrecken für Wilder wieder deutlich kürzer. Auf sein Team wartet aber – um im Bild zu bleiben – in der kommenden Saison ein insgesamt hartes Rennen. Wie gut die königsblauen Korbjäger mithalten können, wird sich nicht erst im Winter zeigen, sondern schon deutlich früher. Schalke wird sofort von den Schwergewichten der 2. Bundesliga ProA gefordert. Die Auftaktprüfungen lauten Nürnberg, Tübingen und Kirchheim. Danach kommen die Ostwochen gegen Chemnitz, Rostock und Jena. „Ich will nicht jammern“, sagt Wilder, „aber es hätte wahrlich ein leichteres Startprogramm für uns geben können.“
Die Schalker Defensive funktioniert
Was klappt bei den Schalkern gut, was passt noch nicht? Raphael Wilder sucht keine Ausflüchte, sondern stellt ohne großes Überlegen fest: „Ich denke, dass unsere Vorbereitung gut war. Phasenweise war sie sogar sehr gut. Man konnte in den vergangenen Wochen sehen, wo unsere Stärken und Schwächen liegen.“
Als großes Plus sieht der erfahrene Headcoach die funktionierende Defense. „Da bringen wir viel Athletik ein und haben viele Leute im Kader, die bereit sind, sich aufzuopfern.“ Ebenfalls wichtig aus Sicht des Trainers: Der Mannschaftsgeist. „Wir haben eine tolle Team-Chemie. Das ist ein Faktor, auf den es mir immer wieder bei meiner Mannschaft ankommt. Über die Chemie kann man eine Menge machen, deswegen achte ich da sehr drauf.“ Der einstige Schwelmer ist mit der Gesamt-Leistung, die sein Schalker Team seit dem Trainingsstart abgerufen hat, „sehr zufrieden.“
Was aber im Umkehrschluss nicht heißt, dass alle Spieler Freifahrtscheine besitzen. Ganz im Gegenteil. Wilder spricht Defizite offen an. Und er erwartet von einigen Spielern, dass ihre Formkurve nach oben steigt. „Der eine oder andere muss sich steigern. Ich bin ein Trainer, der viel erwartet. Aber das muss ich auch“, stellt der routinierte Coach fest. Gerade seine Amerikaner nimmt er dabei besonders in die Pflicht. „Ich brauche keine Jungs, die chillen, sondern Spieler, die Leistung bringen und vorangehen.“
Verletzung von Shavar Newkirk
Pointguard Shavar Newkirk verletzte sich bei der Generalprobe in Leeuwarden am Schienbein. Raphael Wilder hofft, dass der 22-Jährige keine ernsthafte Blessur davongetragen hat. „Shavar hat einen Schlag abbekommen und musste deswegen vorzeitig aufhören“, so Wilder. Noch sind ein paar Tage Zeit bis Samstag. Das große Start-Kribbeln dürfte auch dafür sorgen, dass Schmerzenschneller abklingen.