Nach einer Pleiten,- Pech,- und Pannen-Saison will Fabian Karst bei den Ironman-70.3-Weltmeisterschaften in Nizza durchstarten.
Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Triathlet Fabian Karst startet kommenden Sonntag bei den Ironman-70.3-Weltmeisterschaften im französischen Nizza. Was da auf ihn zukommt? In Zahlen liest sich das so: 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen, all das gehört zu einem halben Ironman.
Über die so genannte „Halbdistanz“ finden das ganze Jahr über Rennen statt. Wer zu den Besten gehört, darf in Nizza an den Weltmeisterschaften teilnehmen. Dass Karst dabei sein würde, war schon länger klar. Der 28-Jährige qualifizierte sich vor einigen Monaten im schottischen Edinburgh. Mit einem 6. Platz sicherte sich Karst die direkte Qualifikation. Dass er aber auch starten kann, stellte sich erst in den letzten Wochen heraus.
Geplagt von einer Pleiten-, Pech- und Pannensaison konnte Fabian Karst in keinem seiner Rennen die volle Leistungsfähigkeit abrufen. Mal waren es gesundheitliche Probleme, dann technische Probleme. Seit er im Januar angetreten ist, um seinen Titel bei Deutschlands größter Winterlaufserie zu verteidigen quälen ihn gesundheitliche Probleme. „Mal war ich erkältet, mal hatte ich mit Magenproblemen zu kämpfen, dann hatte ich einen unerklärlichen Leistungseinbruch die mich zum Rennabbruch zwangen. Im Frühjahr dann eine Handverletzung die mich zwei, drei Monate stark beschäftigte.“
Trotz der ausbleibenden, positiven Ergebnisse schlug sich Karst im Training durch und erreichte bei den Deutschen Duathlon Meisterschaften, eine Kombination aus Laufen und Radfahren, Platz zehn. „Es war nicht das Ergebnis, welches ich mir erwünscht habe, aber ein Lichtblick wenn man sieht was, möglich gewesen wäre.“
Vergangenes Wochenende holte Karst dann das ganz lang ersehnte, erste positive Ergebnis der Saison. Als Generalprobe vor den Weltmeisterschaften startete Karst in Riesenbeck, nahe dem niedersächsischen Osnabrück, über die olympische Distanz. 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen waren zu bewältigen. Beim Schwimmen kurz hinter der Führungsgruppe aus dem Wasser gekommen, hatte er mit technischen Problemen zu kämpfen.
Mit dem Laufen Boden gut gemacht
Die Schaltung wollte nicht so wie Karst wollte. Alles deutete wieder auf ein verpatztes Rennen hin, doch er schlug sich im Mittelfeld liegend durch und konnte durch seine stärkste Disziplin, dem Laufen, Boden gut machen. Mit der zweit schnellsten Laufzeit des Tages sicherte sich Fabian Karst Platz sieben im Gesamteinlauf. „Man kommt natürlich ins Grübeln, wenn es schon wieder nicht perfekt läuft“, stellte der ehrgeizige Athlet fest und fügt etwas erleichtert hinzu: „Aber ich habe es geschafft, ruhig zu bleiben und die Herausforderung anzunehmen. Umso schöner, dass man dafür belohnt wird. Es war wichtig mit einem guten Ergebnis nach Frankreich zu fliegen. Die Leistungskurve zeigt steil nach oben“, resümiert Karst. Jetzt will er die positive Energie in einen starken Wettkampf einfließen lassen und die vielen Dämpfer der Vergangenheit damit endgültig hinter sich lassen. Karst ist heiß auf Nizza, weiß aber, dass er den Motor auch etwas abkühlen lassen muss.
30 Leute zur Unterstützung
„Jetzt gilt es, in den letzten Tagen am besten zu regenerieren. Denn nur wer fit und ausgeruht an der Startlinie steht, hat realistische Chancen ein Top-Rennen hinzulegen. Mein Ziel ist es. unter die Top 50 zu kommen. Dafür muss alles stimmen, die Bedingungen werden auf jeden Fall perfekt sein. Mich begleitet eine rund 30-köpfige Gruppe, bestehend aus Laufwerk Ruhr Mitgliedern, Freunden und Familie, die werden mich unterstützen“, so Karst.