Beckhausen. Die zweite Mannschaft der SSV Buer trifft am Sonntag (13 Uhr) auf Beckhausen 05, das mit dem Trainer-Duo Tim Engler und Tim Woberschal kommt.

Keine Frage: Das Derby in der Fußball-Landesliga zwischen der SSV Buer und dem SV Horst 08 zieht am kommenden Sonntag das meiste Interesse auf der Sportanlage Löchterheide auf sich. Anstoß ist um 15 Uhr. Aber diesmal übt auch das um 13 Uhr beginnende Vorspiel einen besonderen Reiz aus.

Zwei Spielklassen tiefer, in der Kreisliga A, kommt es in der Staffel 1 zum Duell zwischen der zweiten Mannschaft der SSV Buer und Beckhausen 05. Es ist nicht die Tabellensituation, die diese Partie zu einer besonderen macht, sondern die Konstellation, dass mit den beiden Gäste-Trainern Tim Engler und Tim Woberschal zwei Akteure für 90 Minuten in den Bueraner Osten zurückkehren, die als Spieler lange Jahre ihre Knochen für die SSV hinhielten.

Tim Engler: „Na klar, das ist kein Spiel wie jedes andere für uns“

„Na klar, das ist kein Spiel wie jedes andere für uns“, sagt Tim Engler, der 30 seiner bisherigen 39 Lebensjahre als Rothose verbracht hat. Bis er vor drei Jahren zum SV Lippramsdorf und vor einem Jahr weiter zu Beckhausen 05 wechselte. Auch der vier Jahre jüngere Tim Woberschal, der vor und nach seinen Jahren beim SV Schermbeck und beim SC Hassel jeweils vier Jahre für die SSV kickte, freut sich auf das Wiedersehen mit vielen alten Bekannten. „Das wird ein schöner Tag, an dem viele Hände zu schütteln sind“, sagt er.

Mit René Dijkstra, dem Coach der SSV Buer II, hat er in der vergangenen Saison für kurze Zeit sogar mal ein Duo gebildet. Nach der Trennung von Trainer Holger Siska baute der Löchterheide-Klub auf Tim Woberschal und René Dijkstra als Interimslösung. Tim Woberschal hätte sich damals auch vorstellen können, diese Funktion dauerhaft auszuüben. Aber die Bueraner entschieden sich für Rüdiger Kürschners.

Die Bedingung: ein gleichberechtigter Partner

Kurz nachdem sich an der Löchterheide die eine Tür geschlossen hatte, öffnete sich ein paar Kilometer weiter an der Braukämperstraße eine andere. Beckhausen 05 hatte zu Beginn dieses Jahres die Trennung von seinem Trainer Ludwik Harelik zum Saisonende bekanntgegeben und konnte sich Tim Engler als desse­n Nachfolger vorstellen. Und der sagte zu. Allerdings unter einer Bedingung: „Dass ich es nicht alleine mache, sondern dass noch ein gleichberechtigter Partner hinzukommt.“

Tim Woberschal im April 2018 im Trikot der SSV Buer.
Tim Woberschal im April 2018 im Trikot der SSV Buer. © Olaf Ziegler

Als junger Familienvater und als Lehrer an einem Berufskolleg in Dortmund fehlt ihm schlicht und einfach die Zeit, um als allein verantwortlicher Trainer ständig präsent zu sein. Die Lösung lag sehr nahe. Tim Engler erinnerte sich an seinen langjährigen Mitspieler Tim Woberschal, der zufällig am selben Berufskolleg lehrt und ebenfalls junger Familienvater ist.

Zwei Siege zum Saisonstart nach durchwachsener Vorbereitung

Die Zusammenarbeit der beiden Tims klappt bislang vorzüglich. Nur mit dieser Konstellation war es möglich, dass Tim Engler in den vergangenen vier Wochen seinen Urlaub genießen konnte. Tim Woberschal übernahm in dieser Zeit alleine das Kommando – und das nicht mit schlechten Ergebnissen. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung startete Beckhausen 05 mit zwei Siegen in die neue Saison: mit einem 4:1 bei Eintracht Erle und einem 3:1 gegen VfB Kirchhellen II. Wirklich nicht schlecht für eine Mannschaft, die in der vergangenen Spielzeit fast bis zum Schluss um den Klassenverbleib bangen musste.

Folgt am Sonntag der dritte Sieg im dritten Spiel? Möglich, denn die SSV Buer II, die sich im Mai ebenfalls erst kurz vor Toresschluss vor dem Abstieg retten konnte, hat an den ersten beiden Spieltagen die andere Bandbreite der Gefühle erlebt. Sie kam mit 1:7 gegen F.S.M. Gladbeck und mit 0:5 bei Preußen Gladbeck jeweils unter die Räder.

„Es wird trotzdem ein schweres Spiel für uns“, mahnt Tim Engler. Und sein Vornamens-Vetter Tim Woberschal liefert die Begründung nach: „Die Bueraner hatten bislang starke Gegner, gegen die man verlieren kann, ja sogar auch deutlich verlieren kann. Man darf diese Ergebnisse nicht überbewerten. Nur mit einer hochkonzentrierten Leistung werden wir auch am Sonntag erfolgreich sein können.“