Dortmund. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“, sagt Schalkes Frank Fahrenhorst. „Leidenschaft, Begeisterung, Intensität – es war alles vorhanden.“
„Das Derby wird jene Mannschaft gewinnen, die den Sieg etwas mehr will“, hatte Frank Fahrenhorst, der Trainer der U 17 des FC Schalke 04, vor dem Top-Duell bei Borussia Dortmund in der Fußball-B-Junioren-Bundesliga prognostiziert. Und was passiert, wenn beide Mannschaften den Sieg gleich stark wollen? Dann endet so ein Derby halt mal mit einer torlosen Punkteteilung – so wie am Mittwochabend vor 620 Zuschauern im schmucken Fußballpark Hohenbuschei in Dortmund-Brackel geschehen.
Dass die Tore, das Salz in der Suppe, fehlten, war aber auch das Einzige, was die Zuschauer vermissten. Sie sahen eine Partie auf einem sehr hohen Niveau, in der beide Teams deutlich machten, dass sie völlig zu Recht als Titelaspiranten in der West-Staffel gehandelt werden. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“, gab Frank Fahrenhorst zu Protokoll. „Leidenschaft, Begeisterung, Intensität – es war alles vorhanden.“ Dass es nach dem 3:1 in Bochum und dem 3:0 in Lippstadt nicht zum dritten Sieg im dritten Spiel reichte, konnte er angesichts der Leistung seiner Mannschaft und der Qualität des Gastgebers verschmerzen.
Schalkes Anil Özgen stellt Dortmunds Torwart Silas Ostrzinski auf die Probe
Der ehemalige Nationalspieler durfte vor allem in der ersten Halbzeit mit seiner Elf zufrieden sein. Sie legte ein hohes Tempo vor, aber was sie vermissen ließ, waren die Aktionen zum gegnerischen Tor hin. Der erste Torschuss, von Noah Heim fast von der Seitenlinie abgefeuert, war erst nach 20 Minuten zu notieren. Kurze Zeit später stellte Frank Fahrenhorst laut rufend die folgende Frage in den Raum: „Männer, wollt ihr in Schönheit sterben?“ Zumindest Anil Özgen wollte das nicht. Mit einem Weitschuss stellte auch er den Dortmunder Torhüter Silas Ostrzinski auf die Probe.
Nach der Pause wurde der BVB stärker. Oder wie es dessen Trainer Sebastian Geppert ausdrückte: „Ab der 41. Minute haben dann auch wir mitgespielt.“ Aber der Gastgeber schaffte es ebenfalls nicht, seine spielerische Klasse so auszuspielen, dass eine Torchance nach der anderen herausspringen musste. Die Schalker wirkten in der zweiten Hälfte über weite Strecken zu passiv, was vielleicht auch daran lag, dass sie zuvor ziemlich viele Körner gelassen hatten. Aber immerhin: Defensiv ließen sie vor allem dank der starken Gideon Guzy, Arbnor Aliu und Moritz Maurer nichts anbrennen.
Am Samstag empfängt der FC Schalke 04 den DSC Arminia Bielefeld
So richtig gefährlich wurde es auf beiden Seiten erst in der Schlussphase, jeweils durch Einwechselspieler. Zunächst stand Schalkes Vedad Musić frei vor Silas Ostrzinski – und schoss ihn an, aus Abseitsposition. Und dann lief bereits die Nachspielzeit, als der BVB die dickste Möglichkeit der gesamten Partie auf dem Fuß hatte. Ausgerechnet Dominick Wasilewski, ein früherer Schalker, stand kurz davor, zum Helden des Abends zu werden. Aber er scheiterte aus kurzer Distanz am glänzend parierenden Luis Lungwitz zwischen den königsblauen Pfosten.
Für den auf Rang drei zurückgefallen Knappen-Nachwuchs geht es bereits am Samstag weiter. Dann stellt sich der Tabellenfünfte DSC Arminia Bielefeld am Ernst-Kuzorra-Weg vor. Anstoß ist um 11 Uhr.
Tore: Fehlanzeige.
FC Schalke 04 U 17: Lungwitz, Anubodem (66. Weichert), Guzy, Maurer, Aliu, Köster, J. Mfundu (54. Shubin), Özgen (66. Cabrera), Kojic, Jander (66. Music), Heim (52. Kowalski).