Gwangju. Den Titel bei den Masters-Weltmeisterschaften im Schwimmen holt sich die 28-Jährige Judith Hermeler über 200 Meter Brust.

Sie konnte es selbst kaum fassen und lief ihren Vereinskameradinnen der SG Ruhr mit ausgebreiteten Armen und freudestrahlend entgegen. Die Gelsenkirchenerin Judith Hermeler hat bei der Masters-Weltmeisterschaft in Südkorea Gold über 200 Meter Brust gewonnen.

„Ich habe absolut nicht damit gerechnet. Ich war als Drittschnellste gemeldet und habe im Vorfeld gehofft, auf den dritten Platz zu kommen. Dass es zu Gold gereicht hat, ist unglaublich“, sagte die überglückliche Schwimmerin. Sie schraubte gleichzeitig ihre Bestzeit um fast ganze vier Sekunden nach unten. Nach 2:42,34 Minuten schlug sie am Beckenrand an – eine Hundertstelsekunde vor der Spanierin Anna Diago Miravet.

„Das Schwimmen hat sich gut angefühlt. Ich habe nach 50 Metern bei der Wende gesehen, dass die schnellste gemeldete Schwimmerin (Rachel Ripley/USA, Anm. d. Red.) hinter mir lag, auch nach 150 Metern noch. Sonst habe ich aber niemanden gesehen und wusste nicht, wo ich lag“, beschrieb Judith Hermeler das Kopf-an-Kopf-Rennen. Auf Bahn fünf gab die Spanierin dann Gas, die Gelsenkirchenerin schwamm auf Bahn drei.

„Die letzten Meter waren echt hart“, gab die 28-Jährige zu, die ein sehr konstantes Rennen geschwommen war und die gesamte Zeit über ihren Minimalvorsprung verteidigt hatte. Die Amerikanerin erreichte am Ende nur als Dritte das Ziel mit 2:43,77 Minuten. Als die SG-Ruhr-Schwimmerin ihren Erfolg realisierte, kannte ihr Jubel keine Grenzen.

Und tags darauf holte sich Judith Hermeler zum Abschluss der Masters-Weltmeisterschaften ihre nächste Medaille. Sie schwamm über 50 Meter Brust aufs Podest und holte Silber. Sie war als zweitschnellste Schwimmerin im Feld gemeldet und gehörte daher zu den Favoritinnen. „Ich habe zwar mit einer Medaille geliebäugelt, aber gerade über 50 Meter kann viel passieren, da muss alles passen“, sagte sie.

Zumal die Konkurrentin, die als Drittschnellste gemeldet war, nur eine Hundertstelsekunde mehr als Qualifikation vorwies. Für Judith Hermeler lief es dann aber gut, hinter der Spanierin Anna Diago Miravet, die sie über 200 Meter hinter sich gelassen hatte, schlug sie als Zweite an. „Ich bin super glücklich, dass es zum Abschluss noch mal zu Silber gereicht hat“, sagte sie.