Gelsenkirchen. „Das war ein dicker Brocken“, sagt Schalkes U-19-Trainer Norbert Elgert nach dem 2:1 (2:0)-Erfolg über Aufsteiger DSC Arminia Bielefeld.

Puh! Als der Schlusspfiff durch Schiedsrichter Fasihullah Habibi ertönt, sinkt Norbert Elgert förmlich auf seinen Stuhl und legt seine Hände auf die Schultern seiner Co-Trainer Charles Takyi links und Michael Eppers rechts. Die Erleichterung beim Cheftrainer der U-19-Fußballer des FC Schalke 04, der mehrmals ganz, ganz tief durchatmet, ist nach dem ersten Saisonsieg in der A-Junioren-Bundesliga riesengroß. „Ich bin mit Leib und Seele Trainer – trotz all der Erfahrung“, sagt er nach dem 2:1 (2:0) über den DSC Arminia Bielefeld. „Das war ein dicker Brocken.“

Sollte sich überhaupt jemand über Norbert Elgerts Worte gewundert haben, es gebe in der U-19-Bundesliga keine leichten Gegner mehr: Verstanden hatten den 62-Jährigen am Samstagvormittag alle. Ganz schnell sogar. Der Aufsteiger aus Ostwestfalen präsentierte sich nämlich sehr spielstark und hatte Jomaine Consbruch, den „herausragenden Mann auf dem Platz“, wie Norbert Elgert sagte.

Schalkes René Biskup muss das 3:1 machen

Gut für seine Mannschaft war, dass sie einen perfekten Start erwischt hatte. Nach einer Flanke von Ricardo Michael scheiterte Mehmet Can Aydin zwar mit seinem ersten Versuch, bekam aber einen zweiten, weil sich Arminia-Keeper Agoston Kiss schusselig anstellte und den Ball nicht festhielt, so dass der Schalker zum 1:0 traf. Nach einer halben Stunde folgte das 2:0, weil Laurin Tost Bielefelds Jomaine Consbruch klasse attackiert, für Ballbesitz gesorgt und Matthew Hoppe den erfolgreichen 16-Meter-Schuss ermöglicht hatte.

Schalkes 1:0-Torschütze Mehmet Can Aydin gegen Bielefelds Kapitän Bjarne Pudel (rechts).
Schalkes 1:0-Torschütze Mehmet Can Aydin gegen Bielefelds Kapitän Bjarne Pudel (rechts). © Olaf Ziegler

„Wir sind jetzt einfach erst einmal froh, dass wir nach einer soliden ersten und schwachen zweiten Halbzeit gewonnen haben“, sagte Norbert Elgert, der für den verletzten Bradley Cross in der Innenverteidigung Tjark Scheller aufgeboten hatte. „Wir haben – ähnlich wie in Gladbach – nach der Pause aufgehört, Fußball zu spielen.“ Nichtsdestotrotz hätte der eingewechselte René Biskup sein Team in der Nachspielzeit erlösen können. „Das war keine 100-prozentige, das war eine 1000-prozentige Chance“, sagte Schalkes U-19-Trainer.

Erdem Canpolat ist Schalkes starker Rückhalt

Norbert Elgert sprach nach diesen spannenden 90 Minuten vor 200 Zuschauern von einem Spiel auf Augenhöhe – wohl wissend, dass sein Team im ersten und die Bielefelder, deren Kapitän Björn Pudel in der 62. Minute zum 1:2 getroffen hatte, im zweiten Abschnitt den etwas besseren Durchblick gehabt hatten. Er hat sein Team noch nicht so weit, wie er es gerne hätte. „Momentan beherrschen wir noch nicht die Kunst des Verteidigens“, sagte er. „Da müssen wir noch hinkommen.“ Nur gut, dass Erdem Canpolat an der Kunst des Haltens offensichtlich nicht mehr so intensiv zu arbeiten braucht. Der Schalker Schlussmann parierte nicht nur einmal klasse.

Weil die Schalker Erleichterung so groß war, „ist es mir auch egal, ob’s ein bisschen glücklich war“, sagte Trainer Norbert Elgert. „Wir freuen uns über den ersten Dreier. Der tut der Mannschaft gut.“ Und schon am kommenden Mittwoch (21. August) geht es weiter, und zwar wieder gegen einen starken Aufsteiger. Das Elgert-Team gastiert dann beim FC Viktoria Köln, der von 1990-Weltmeister Jürgen Kohler trainiert wird. Anstoß wird um 18 Uhr sein.

Tore: 1:0 Mehmet Can Aydin (11.), 2:0 Matthew Hoppe (30.), 2:1 Björn Pudel (62.).

FC Schalke 04 U 19: Canpolat – Matter, Thiaw, Scheller, Michael (57. Pavlidis) – Tost – Bozdogan, Barnes (73. Tehe) – Aydin, Kaparos (62. Ennali), Hoppe (76. Biskup).