David Wagner hat Alexander Nübel zum Schalke-Kapitän bestimmt und Omar Mascarell zu einem der Stellvertreter. Ein Kommentar.
Mit seiner Kapitäns-Entscheidung hat Schalkes Trainer David Wagner einen eigenen, überraschenden Akzent gesetzt. Alexander Nübel nach nur 20 Bundesliga-Spielen bereits zum Anführer der Mannschaft zu ernennen, ist schon alleine mutig genug. Angesichts der offenen Vertragsfrage des Torwarts ist die Entscheidung sogar riskant: Wenn Nübel das Schalker Angebot ablehnt, fliegt auch Wagner seine Kapitäns-Wahl um die Ohren. Denn dann hat Schalke ein Jahr lang einen Kapitän auf der Flucht und jede Menge Unruhe im Schlepptau.
Schalke erwartet noch vor dem Bundesliga-Start eine Aussage von Nübel, wo dieser seine Zukunft sieht. Verlängert er auf Schalke, würde er ein Zeichen setzen und wäre die neue Galionsfigur der Königsblauen. Dann wäre er auch als Kapitän gut vermittelbar. So ganz von der Hand zu weisen ist es daher nicht, dass der Trainer schon jetzt weiß, wie sich sein Torwart demnächst entscheidet...
Wagner hätte es sich einfach machen und Benjamin Stambouli sowie Daniel Caligiuri an die Spitze der Mannschaft stellen können. Das wäre aber eher ein Weiter-so gewesen – schon in der Politik nicht besonders einfallsreich. Mit Omar Mascarell kommt jetzt sogar einer dazu, den niemand als Vize-Kapitän auf der Rechnung hatte. Der Spanier wird aufgewertet und Wagner sendet das Signal, dass er wirklich auf den im Vorjahr enttäuschenden Zehn-Millionen-Mann setzt – Sebastian Rudy wurde im Vergleich dazu abgegeben. Das sind wirklich eigene Akzente.