Gelsenkirchen. Am Samstag tritt Handball-Bundesligist Füchse Berlin zu einem Freundschaftsspiel gegen den FC Schalke 04 an. Mit dabei ist auch Dejan Milosavljev.

Es gibt Handballer, die deutlich mehr im Rampenlicht stehen als andere. Die Füchse Berlin, die am Samstag in der Schürenkamp-Halle der Höhepunkt beim Sommerfest des Gelsenkirchener Handballs sein und ab 17 Uhr gegen den Oberligisten FC Schalke 04 spielen werden, haben davon zwei. Obwohl: Auf der Platte steht nur einer, nämlich Nationaltorwart Silvio Heinevetter. Der 34-Jährige grassiert vor allem deshalb auch oft durch die Medien, weil Simone Thomalla (54) seine Freundin ist und Sophia Thomalla (29) deren Tochter. Der andere besonders außergewöhnliche Fuchs steht oder sitzt meistens neben der Platte und ist der Manager: Bob Hanning.

Bob Hanning ist Manager des Bundesligisten Füchse Berlin. Foto: Jörg Carstensen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bob Hanning ist Manager des Bundesligisten Füchse Berlin. Foto: Jörg Carstensen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa | Jörg Carstensen

Der 51-jährige Vizepräsident des Deutschen Handballbundes hatte seine Medienpräsenz zwischenzeitlich auch dadurch erhöht, weil er bis Anfang des Jahres mit der ehemaligen Weltklasse-Sprinterin Katrin Krabbe (49) liiert gewesen war. Quasi parallel erlebte Bob Hanning auch eine enttäuschende Bundesliga-Saison, an deren Ende für die Füchse Berlin lediglich der enttäuschende sechste Platz stand.

„In der Liga, muss man sagen, haben wir viel zu viele Spiele verloren und waren letztendlich nicht so konkurrenzfähig, wie wir uns das alle vorgestellt hatten. Der Abstand ist nicht kleiner geworden, sondern hat sich deutlich vergrößert“, sagt der Füchse-Manager, der in Essen geboren ist. „Daran sollten wir jetzt arbeiten, und es sollte Zielsetzung sein, dass wir auch die Großen schlagen können.“ Die SG Flensburg-Handewitt und den THW Kiel zum Beispiel.

Erster Teil der Vorbereitung ist beendet

Die Schalker Handballer und Trainer Sebastian Hosenfelder, die mit diesem Freundschaftsspiel den ersten Teil ihrer Oberliga-Vorbereitung beenden werden, können beziehungsweise müssen sich auf einen hochkarätig besetzten Bundesligisten einrichten, der seit Mittwoch wieder im Training ist. „Wir haben auf gewissen Positionen nicht die Qualität, die notwendig gewesen wäre, und haben mit den Zugängen versucht, genau das zu kompensieren“, sagt Bob Hanning, der vor allem auch Silvio Heinevetter und Malte Semisch (26), der in der neuen Saison für den TSV GWD Minden spielen wird, kritisiert.

„Das Torhüter-Duo hat nicht so funktioniert. Heine hat uns viele Spiele nicht gewonnen, die er sonst für uns gewinnen konnte. Malte hat vielleicht zu wenig Einsatzzeit gehabt, kam aber auch nie wirklich bei uns an“, sagt der Füchse-Manager, der den 15-maligen Nationaltorwart Martin Ziemer (36) von der TSV Hannover-Burgdorf sowie Dejan Milosavljev von Champions-League-Sieger RK Vardar Skopje unter Vertrag genommen hat. Den 23-jährigen serbischen Nationaltorwart verpflichteten die Berliner, nachdem Silvio Heinevetter seinen Abschied 2020 zum Ligarivalen MT Melsungen bekanntgegeben hatte.

Die Lösung ist eine glatte Eins

Aber jetzt drei Top-Torhüter, um nicht zu sagen drei Weltklasse-Keeper? Bob Hanning, der seit 2011 Träger des Verdienstordens des Landes Berlin ist, sieht’s pragmatisch. „Diese Veränderung würde ich als glatte Eins bewerten“, sagt er. „Es wird keine klare Nummer eins geben. Fakt ist: Es wird ein Torhüter im Tor stehen, einer auf der Bank sitzen und einer auf der Tribüne. Diese Konkurrenz kann nur förderlich sein.“ Gelsenkirchens Handball-Fans dürfen also sehr gespannt sein, welcher Schlussmann den Fuchsbau in der Schürenkamp-Halle bewachen wird.