Herten. Vanessa Hemesath verlässt nach 15 Jahren den BC Grüner Tisch Buer. Die Saarländerin Susanne Stengel-Ponsing gewinnt ihren 27. Titel.

Die Bundesmeisterschaft der Damen in der Freien Partie am Wochenende beim Billard-Club Grüner Tisch Buer endete, wie vorherzusehen war – mit dem Sieg der hohen Favoritin Susanne Stengel-Ponsing vom BC Großrosseln. Die Saarländerin feierte im Billardzentrum Bertlich ihre 27. Deutsche Meisterschaft bei den Damen in dieser Disziplin am Turnierbillard. Zusammen mit fünf anderen Goldmedaillen im Dreiband oder sogar bei den Herren sind es bereits 32 nationale Meistertitel für die erfolgreichste deutsche Billardspielerin. Und trotz dieser vielen Titel freute sie sich bei der Siegerehrung wie nach der ersten Meisterschaft.

Doch ein weiterer Höhepunkt bei der Ehrung neben der Medaillenübergabe war ein sehr emotionaler: Vanessa Hemesath wurde von ihrem Verein GT Buer verabschiedet. Aus mehreren Gründen – sie wohnt in Emsdetten und ist junge Mutter – spielt sie in Zukunft für die BG Münster. Vorsitzender Holger Kroke und der Sportliche Leiter Stefan Andres überreichten ihr ein kleines Dankeschön für 15 Jahre beim BC Grüner Tisch Buer in Form einer Urkunde, auf der ihre sportlichen Erfolge mit dem und für den Verein erwähnt sind. Sie gewann bei Deutschen Jugendmeisterschaften, Deutschen Meisterschaften und Bundesmeisterschaften von 2004 bis 2019 sechs Silber- und neun Bronzemedaillen, im Schnitt also jedes Jahr eine Medaille bei nationalen Titelkämpfen. Am Ende konnte die 32-Jährige ihre Tränen nicht verbergen. „Aber es ist ja kein Abschied für immer. Ich spiele ja noch weiterhin Billard“, sagte sie dann. „Und ich werde bestimmt auch öfter noch in Buer spielen.“

Sara Kroke landet auf Platz sechs

In den zwei Tagen war Vanessa Hemesath die bessere der zwei gestarteten Bueranerinnen. Sie schied im Halbfinale nach einem spannenden und zwei Stunden dauerndem Spiel gegen Jenny Aßmann vom BC Crengeldanz Witten mit 100:116 in 20 Aufnahmen aus, gewann damit aber die Bronzemedaille mit einem Generaldurchschnitt von 4,57. In der Vorrunde hatte Vanessa Hemesath noch alle drei Spiele gewonnen und wurde Gruppensiegerin, vermied also das Duell mit der Turnierfavoritin aus dem Saarland. Die zweite Bueranerin, Sara Kroke, gewann nur eines ihrer drei Vorrundenspiele und belegte am Ende mit einem GD von 1,71 einen guten sechsten Platz.

Kein Weg ging aber an Susanne Stengel-Ponsing vorbei. Die 50-Jährige gewann alle fünf Partien überaus deutlich. Im Finale leistete ihre Gegnerin Jenny Aßmann aber zunächst erbitterte Gegenwehr. Erst mit einer Serie von 71 Punkten setzte sich die Saarländerin ab und gewann am Ende mit 150:81 in elf Aufnahmen. Ihre Klasse bewies Susanne Stengel-Ponsing im Halbfinale gegen Christine Schuh vom Bergisch Gladbacher BC, als sie nach zwei Fehlaufnahmen die erforderlichen 150 Punkte in nur einer Aufnahme spielte – 150:12 (3). In der Vorrunde, in der bis 100 Punkte gespielt wurde, erzielte sie diese im letzten Gruppenspiel gegen Jenny Aßmann in nur einer Aufnahme – 100,00 Durchschnitt. Insgesamt spielte Susanne Stengel-Ponsing einen Generaldurchschnitt von 17,14.