Schaffrath. Unwetterwarnung lässt den Verantwortlichen keine andere Wahl. „Der Schock bei mir sitzt immer noch tief“, sagt Cheforganisator Michael Zurhausen.

Zwei Nächte hat Michael Zurhausen nach der Absage der 26. City-Nacht von Schaffrath am Freitag bereits hinter sich. „Aber der Schock bei mir sitzt immer noch tief“, sagt der Cheforganisator, der dieses Radrennen in Beckhausen beziehungsweise Schaffrath erstmals wegen eines Unwetters abblasen musste. Für den RC Olympia Buer, den kleinsten Radsportverein Nordrhein-Westfalens, geht es jetzt darum, den Schaden so weit wie möglich in Grenzen zu halten. „Nach einer ersten Schätzung“, sagt Michael Zurhausen, kommen circa 10.000 Euro an Kosten auf uns zu.“

Erste Gespräche hat es bereits gegeben, und erste Hilfen sind Michael Zurhausen bereits zugesagt worden. Er hofft vor allem auch, dass Vivawest einen großen Batzen der finanziellen Last tragen wird. Zumal es ja auch darum geht, für den neuen Termin, den 24. August (Samstag), wieder ein so hochkarätig besetztes Feld für das Eliterennen zusammenzustellen. „Die Jungs, mit denen ich gesprochen habe, wollen alle fahren“, sagt Michael Zurhausen. Sicher ist allerdings nicht, ob dann auch der Titelverteidiger dabei sein wird, der Berliner Theo Reinhardt. „Das wird davon abhängen, wie er bei der Nationalmannschaft eingebunden sein wird“, erklärt Michael Zurhausen, der den 28-jährigen Weltmeister von 2018 und 2019 im Zweier-Mannschaftsfahren gerne wieder präsentieren würde.

Michael Zurhausen richtet ein Dankeschön an die Polizei

Das Organisationsteam hatte am Mittwoch lange Zeit gehofft, dass die Gewitter an Schaffrath vorbeizögen. Und das Jedermann- sowie das Junior-Cup-Rennen konnten auch noch stattfinden. „Gegen 18.30 Uhr kam aber die Meldung der Unwetterzentrale, dass der Wind gedreht hatte und die Gewitter direkt auf Gelsenkirchen zusteuerten. So blieb nichts anderes übrig, als die Veranstaltung abzubrechen. Die Sicherheit geht vor“, sagt Michael Zurhausen, der schließlich gut 20 Minuten vor dem für 20 Uhr geplanten Start des Hauptrennens die Fahrer sowie die Zuschauer informierte und bei denen auch auf vollstes Verständnis stieß. Auch Oberbürgermeister Frank Baranowski und Vivawest-Geschäftsführer Ralf Brauksiepe, die für den Startschuss verantwortlich gewesen wären, begrüßten die Absage des Rennens. „Radrennen im Regen ist kein Problem. Radrennen bei Gewitter ist fast Selbstmord“, erklärt der Cheforganisator.

Der Kölner Rocco Schulz siegt im Jedermann-Rennen

Der Kölner Rocco Schulz hat am Mittwochabend das Jedermann-Radrennen für sich entschieden, die Offene Stadtmeisterschaft von Gelsenkirchen um den Großen Preis des Autohauses Bullekotte über 28 Kilometer. Der Sieger fuhr in Schaffrath einen Schnitt von 41,8 Stundenkilometern.

Auf dem zweiten Platz landete der Dortmunder Patrick Haardt, Dritter wurde der Bielefelder Bastian Schulz.

Den Reisegutschein für ein Trainingslager zusammen mit Radprofi Marcel Wüst auf Mallorca gewann Thomas Wittkowski vom Team Feuerwehr Gelsenkirchen.

Die Vivawest-Tribüne bot am Mittwoch eine perfekte Aussicht. Allerdings warteten die Fans vergeblich auf das Eliterennen.
Die Vivawest-Tribüne bot am Mittwoch eine perfekte Aussicht. Allerdings warteten die Fans vergeblich auf das Eliterennen. © Joachim Kleine-Büning

Obwohl es ihn schon sehr traurig gestimmt hat, die Veranstaltung ausfallen lassen zu müssen, ist Michael Zurhausen „froh, dass wir es so gemacht haben“, sagt er. Allerdings sei die Absage für den einen oder anderen Fahrer eine Katastrophe gewesen. Stefan Matzner, der direkt aus Österreichs Hauptstadt Wien gekommen war, nennt der Cheforganisator zum Beispiel – oder eben Theo Reinhardt aus Berlin sowie Topfavorit Tim Schlichenmaier aus Kempten im Allgäu. „Aber es war nicht zu ändern“, sagt Michael Zurhausen, der vor allem auch der Polizei ein großes Dankeschön ausspricht. „Das hat alles super geklappt“, sagt er.

Die zweite Etappe wird am 21. Juli in Recklinghausen gefahren

Und spätestens seit Mittwochabend weiß Michael Zurhausen auch, dass ein Sicherheitskonzept sehr viel Sinn ergibt. „Ich bin ja jetzt auch ein paar Jahre dabei, habe mich auch schon einige Male über die Sicherheitskonzepte in den Städten geärgert, weil die Auflagen so riesig sind, und gefragt: Muss das alles sein?“, sagt er. „Aber das ist schon wichtig, weil man dann ganz genau weiß, was zu tun ist.“ Um etwa auch zu wissen, dass die Tribüne nur einer Windgeschwindigkeit von maximal 60 Stundenkilometern standhält. „Da denkt man auch schon mal: lecko mio!, sagt Michael Zurhausen.

Weil die 26. City-Nacht von Schaffrath nun am 24. August gefahren wird, wird sie auch nicht die zweite, sondern die dritte und letzte Etappe der Vivawest-Ruhrpott-Tour sein. Das ursprünglich als Schlussetappe gedachte Rennen am 21. Juli in Recklinghausen wird nun nach Duisburg die zweite Etappe sein.