Gelsenkirchen. . Mit einem 7:0 über die Sportfreunde Siegen macht Schalkes U 23 den Aufstieg in die Regionalliga klar. Kutucu und Teuchert treffen je zweimal.

Es war eine Demonstration der Stärke, die perfekt zum Rahmen des Spiels passte. Die U 23 des FC Schalke 04 überrollte die Sportfreunde Siegen in der Fußball-Oberliga nicht nur mit einem 7:0-Sieg, sondern hatte anschließend auch einen saftigen Grund zu feiern: die Rückkehr in die Regionalliga! Sechs Spieltage vor Saisonende ist den Königsblauen der Aufstieg in die Viertklassigkeit somit nicht mehr zu nehmen. Und doch förderte der Ostermontag eine Schwäche zutage: das Feiern.

Das erfolgreiche Trainer-Duo: Torsten Fröling (links) und Tomasz Wałdoch.
Das erfolgreiche Trainer-Duo: Torsten Fröling (links) und Tomasz Wałdoch. © Joachim Kleine-Büning

Die Partystimmung hielt sich nach Abpfiff nämlich in Grenzen. Geduscht wurde zunächst nicht mit Bier, sondern Wasser. „Die haben ja nicht mal Bier“, stellte selbst Trainer Torsten Fröhling schockiert fest. Erst später sollten einige Becher Bier folgen – genauer gesagt mit vier Tagen Verspätung. Bereits am vergangenen Donnerstag hatten die Schalker bereits den Aufstieg vor Augen, doch das Auswärtsspiel beim SV Schermbeck ging mit 1:2 verloren. So zurrten die Königsblauen den Aufstieg mit einer Galavorstellung vor eigenem Publikum fest.

Schalkes Startelf auf sechs Positionen verändert

„Die Jungs haben gegenüber Donnerstag eine Reaktion gezeigt. Das war eine ganz andere Laufleistung, Kompaktheit, Spielfreude und Konsequenz im Abschluss“, lobte Torsten Fröhling, der seine Mannschaft gleich auf sechs Positionen veränderte. Neben Björn Liebnau, Richard Weber, Marius Schley und Jason Ceka standen auch die beiden Profis Cedric Teuchert und Ahmed Kutucu in der Startelf. „Cedric und Ahmed wollten bei uns spielen und Spielpraxis sammeln. Wer spielen will, der spielt auch. Deshalb mussten wir automatisch etwas umstellen. Und die anderen Veränderungen waren auch ein bisschen wegen Donnerstag gefordert“, erklärte Fröhling die großzügige Rotation.

Cedric Teuchert umkurvt Siegens Torwart Christoph Thies und trifft zum 4:.0.
Cedric Teuchert umkurvt Siegens Torwart Christoph Thies und trifft zum 4:.0. © Joachim Kleine-Büning

Und die Veränderungen sollten sich auszahlen. Mit frühem Pressing ließen die Schalker den Gästen keinen Raum zum Atmen. Keine fünf Minuten waren gespielt, da legte Ahmed Kutucu den Ball in den Rückraum auf Haji Wright, der sicher zur frühen Führung verwandelte. Torsten Fröhling traute dem Braten aber noch nicht – auch in Schermbeck waren seine Schützlinge früh in Führung gegangen. „Nicht so wie am Donnerstag“, warnte Torsten Fröhling daher. Und seine Jungs verstanden diesen Auftrag. Mitten in die Phase, in der sich die Siegener eigentlich ein wenig vom Anfangsdruck der Schalker befreit hatten, schlug Ahmed Kutucu zu: erst mit einem Fallrückzieher aus 20 Metern der Marke Tor des Monats (22.) und vier Minuten später nach Vorlage Cedric Teucherts.

Richard Weber trifft nach der Pause zum 5:0

Spätestens mit dem 4:0 von Cedric Teuchert (36.) war die Messe endgültig gelesen. Der Karton mit den Aufstiegsshirts konnte daher bereits Anfang des zweiten Durchgangs auf der Ersatzbank platziert werden. Auf dem Rasen glänzten die spielfreudigen Schalker mit weiteren sehenswerten Kombinationen. Der lange verletzte Richard Weber (47.), der eingewechselte Benedikt Zahn (68.) und erneut Cedric Teuchert (84.) schraubten das Ergebnis zum zweiten 7:0-Heimsieg in Folge (zuvor 7:0 gegen den TuS Erndtebrück) in die Höhe.

Benedikt Zahn (links) und Finn Heiserholt nehmen Glückwünsche entgegen.
Benedikt Zahn (links) und Finn Heiserholt nehmen Glückwünsche entgegen. © Joachim Kleine-Büning

Das Saisonziel wurde somit erreicht, nach zwei Jahren Abstinenz spielen die Schalker wieder in der Regionalliga. Grund genug, um die letzten sechs Spiele nun entspannt anzugehen? Torsten Fröhling erinnert an eine seiner vorigen Trainerstationen: „Ich werde mich nie zurücklehnen, denn ich will immer gewinnen. Früher sind wir mit Altona 93 aufgestiegen, die haben gekotzt, dass ich das volle Programm durchgezogen habe. Wir wollen die Spielfreude und dieses Engagement bis zum Saisonende durchziehen.“

Aber ob er seinen Aufsteigern zumindest am heutigen Dienstag einen freien Tag gönne? „Mal sehen, das hängt davon ab, wie gut sie heute feiern“, meinte Torsten Fröhling und schmunzelte. Luft nach oben gab es nach der Feier nach Abpfiff ja genug.