Gelsenkirchen. . Für Leon Goretzka kommt heute ein Stück Ruhrpott-Heimat nach München. Wenn der Mittelfeldspieler um 18.30 Uhr mit seinem aktuellen Verein Bayern München auf seinen Ex-Klub Schalke 04 trifft, dann werden ihm sicherlich auch Gedanken durch den Kopf schießen, wie sich solche Duelle früher mit den Königsblauen angefühlt haben.
Für Leon Goretzka kommt heute ein Stück Ruhrpott-Heimat nach München. Wenn der Mittelfeldspieler um 18.30 Uhr mit seinem aktuellen Verein Bayern München auf seinen Ex-Klub Schalke 04 trifft, dann werden ihm sicherlich auch Gedanken durch den Kopf schießen, wie sich solche Duelle früher mit den Königsblauen angefühlt haben.
Goretzka trägt nicht nur seine erste Profi-Station VfL Bochum, sondern auch Schalke im Herzen - obwohl seine Dienstfarbe mittlerweile nicht mehr blau, sondern rot ist. „Man hat immer das Gefühl, dass es ein Spieler ist, von dem ein Stück hier bleibt - und auch hier bleiben wird. Seine Wurzeln hat er nicht vergessen - auch Bochum nicht. Da muss sich keiner Gedanken machen“, sagt S04-Manager Christian Heidel.
Trainer Domenico Tedesco hält nach wie vor Verbindung zu Goretzka. Das Verhältnis zum Nationalspieler ist gut. Und bei Tedesco ist eine gewisse Freude darüber herauszuhören, dass es der Junge aus dem Ruhrgebiet bei den großen Bayern gepackt hat. „In erster Linie ist es wichtig für Leon, gesund zu bleiben, kontinuierlich zu spielen. Das ist aktuell der Fall. Er spielt ähnlich wie wir ihn auch hier kennen: Mit vielen tiefen Laufwegen“, so Schalkes Trainer.
Schalke hatte sich vor Jahresfrist intensiv darum bemüht, den auslaufenden Vertrag mit Goretzka zu verlängern. Trotz eines hochdotierten Vertragsangebots von rund zehn Millionen Euro pro Jahr entschied sich der Nationalspieler für die Bayern. Sky-Experte Dietmar Hamann sagt im Gespräch mit der WAZ: „Wenn sich so ein Spieler entscheidet, zu Bayern zu wechseln, dann kann man ihn nicht aufhalten und ihm auch nicht die Chance verwehren.“
„Vernünftig und gebildet“
Dass Goretzka gleich in eine dominante Rolle geschlüpft ist, hat selbst Hamann überrascht. „Leon macht es beim FC Bayern hervorragend. Ich hatte es ihm ehrlich gesagt nicht zugetraut, dass er sich dort so schnell in den Vordergrund spielt. Er scheint nicht nur fußballerisch stark, sondern auch vernünftig und gebildet zu sein. Goretzka bleibt auf dem Boden.“
Dass der Hochbegabte bei Schalke ein Vakuum im zentralen Mittelfeld hinterlassen hat, ist wenig überraschend. „Wir sind nicht in der Lage, so einen Spieler Eins-zu-Eins zu ersetzen“, sagt Direktor Sport Axel Schuster, „man kann in so einem Fall nur in neues Potenzial investieren. Suat Serdar ist so ein Spieler. Unsere Aufgabe ist es, ihn da hinzuführen, wo auch Leon einmal war.“
Möglicherweise gelingt den Königsblauen auf lange Sicht auch das Fördern oder Verpflichten eines Talents, das sich dann auf Goretzkas Spuren bewegt. „Die Hoffnung ist immer da, dass Schalke den nächsten Goretzka oder den nächsten Leroy Sané ausbildet. Aber es ist schwierig: Wenn du mal ein richtig gutes Talent in deinem Nachwuchs hast, dann kann es sein, dass es mit 18, 19 Jahren nicht mehr da ist, weil größere Klubs diesen Spieler holen“, so Dietmar Hamann. Mit dem neuen Goretzka wird es also noch etwas dauern.