Buer. . Andreas Kopkau hat den ersten Pickleball-Klub in Gelsenkirchen gegründet. Namensgeber für das Spiel ist ein amerikanischer Vierbeiner.
Ein Schläger, ein Netz, ein gelber Ball… Nein, was Andreas Kopkau spielt, ist kein Tennis. Auch, wenn es ein bisschen so aussieht. Mit viel Gefühl befördert Kopkau den löchrigen Ball übers Netz, sein nächster Schlag ist ein Volley: wuchtig und schnell. Bei jedem Schlag hört es sich ein bisschen wie Squash an.
„Das Spiel nennt sich Pickleball.“ Pickle was? Kopkau lacht. „Pickleball!“ Mit unliebsamen Punkten auf der Haut hat dieses Rückschlagspiel aber nichts zu tun. „Namensgeber ist ein Hund“, erzählt Kopkau. „Ein Hund namens Pickles, der ziemlich scharf auf die Bälle war und wie verrückt hinter ihnen hergerannt ist.“ So laute zumindest eine der Anekdoten, berichtet Kopkau. Der 48-Jährige ist nicht nur Gründer des ersten Pickleball-Vereins in Gelsenkirchen, er ist auch Vorsitzender des Deutschen Pickleball Bundes, dem inzwischen 15 Vereine angehören.http://funke-cms.abendblatt.de:8080/webservice/thumbnail/article/216387455
„In den USA, wo das Spiel auch herkommt, ist schon ein Boom ausgebrochen.“ Kopkau schnappt sich sein Spielgerät, das einem bunten Speckbrett mit Stiel ähnelt. Der Schläger besteht aus Graphit und Carbon, die ersten Schläger waren aus Holz. Mit Schwung spielt er den Ball über das 91 Zentimeter hohe Netz, auf der anderen Seite returniert Vater Fritz die Plastikkugel; und wie. Sohn Andreas muss drei schnelle Schritte machen und sich ordentlich strecken und den Ball in das Feld, das die Ausmaße eines Badminton-Platzes hat, zurückzuspielen.
„Pickleball ist ganz schnell zu erlernen“, betont Fritz Kopkau. Sohn Andreas ergänzt: „Und man kann es quasi überall spielen. Das Netz ist ruckzuck aufgebaut. Die Linien mit Klebeband markiert.“
2,8 Millionen Spieler in den USA
Auch deshalb hat der Trendsport laut Kopkau schon über 2,8 Millionen Vereinsspieler in den USA. „Und langsam schwappt die Welle auch zu uns über“, ist sich der gelernte Werbekaufmann sicher. „Wir starten am Samstag mit unserem ersten Training hier in der Halle.“ Hier ist in diesem Fall die Sporthalle der Lindenschule an der Urbanusstraße in Buer.
„Möglich gemacht hat das auch der AKM-Verein (Alle können mitmachen, Anm. d. R.)“, sagt Kopkau Senior. „Pickleball können nämlich auch Menschen mit Handicap super spielen“, betont er.
Kopkau Junior schlägt wieder auf, von unten. Also anders als beim Tennis, wo der Ball zumeist über dem Kopf getroffen wird. Wie beim Weißen Sport muss der erste Ball Cross gespielt werden. Vater Kopkau returniert. Auch dieser Ball muss im Feld aufticken. Erst dann können die Spieler ans Netz vorrücken. Aber: nicht zu weit. In der „Non-Volley-Zone“ darf, wie es der Name schon sagt, kein Flugball gespielt werden.
Vater und Sohn Kopkau schicken sich gegenseitig über das 6,10 Meter breite und jeweils 6,70 lange Spielfeld und landen in einem flotten Schlagabtausch, den der Jüngere für sich entscheidet. Gezählt wird wie beim Tischtennis. „Es macht so viel Spaß“, sagt Andreas Kopkau. „Ich habe Tennis gespielt und Tischtennis und viele Jahre auch Padel-Tennis. Das ähnelt dem Pickleball. Man braucht eine gute Technik, Übersicht und ein feines Händchen.“ Die Schläger beim Padel sind ebenfalls aus Graphit, das Feld ähnlich groß und auch das Netz hat etwa die gleiche Höhe. „Der wichtigste Unterschied ist aber, dass beim Padel ein Plexiglas-Käfig gebraucht wird, weil auch die Wände mitbenutzt werden können“, erklärt der ehemalige Ü35-Padel-Nationalspieler. „Das macht den Sport sehr teuer. Bei uns ist es anders. Wir brauchen nur das Netz, einen Ball und die Schläger. Und schon kann es losgehen.“
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