Gelsenkirchen. . Die Basketballer des FC Schalke 04 spielen nicht mehr in Gelsenkirchen. Weil es keine geeignete Zweitliga-Halle gibt, ziehen sie nach Oberhausen.

Die Basketballer des FC Schalke 04 haben sportlich alles richtig gemacht. Sie sind in nur drei Jahren von der Regionalliga über die 2. Liga ProB bis in die 2. Liga ProA durchmarschiert. Die neue Mannschaft hat in der Vorbereitung bislang einen starken Eindruck hinterlassen, die Fans freuen sich auf die Saison, die für den Aufsteiger am 22. September beginnt. Nur: Es gibt keine passende Halle in Gelsenkirchen, die die Ansprüchen der 2. Liga ProA erfüllt. Die Folge ist bitter für die Basketballer, für die Sportstadt Gelsenkirchen und für die Fans: Die Schalker spielen ab sofort in Oberhausen.

Tobias Steinert, Geschäftsführer der Basketballer, sagt: „Wir haben bis zuletzt alles in unserer Macht Stehende getan, um die Heimspiele weiter in Gelsenkirchen auszutragen zu können. Der Umzug in eine andere Stadt war am Ende unter den gegebenen Umständen leider unvermeidlich.“ Steinert ist natürlich alles andere als glücklich über diese Entwicklung.

Auch Günther Pruin, als Geschäftsführer von Gelsensport für den Sport in Gelsenkirchen zuständig, findet klare Worte: „Der Umzug ist nicht gut!“

Bleibt die Frage: Wenn es keiner gut findet, warum ist es dann passiert?

Die bisherige Basketball-Halle an der Mühlbachstraße ist ganz einfach zu klein. Um die Anforderungen der Liga zu erfüllen, muss es nun mindestens 1500 Zuschauerplätze geben. In die Halle an der Mühlbachstraße passen aber nur maximal 1000 Fans.

Also haben die Basketballer in Gelsenkirchen die Halle im Sportzentrum Schürenkamp ins Auge gefasst, die einzige Ausweichmöglichkeit. In einer ersten Überprüfung mit der Liga und mit Gelsensport, war klar: Die Halle kann 1500 Zuschauer beim Basketball packen. Also alles klar?

Von wegen, denn in den Wochen zwischen dem Aufstieg und der neuen Saison stellte sich heraus: Die neuen Standkörbe - ebenfalls eine Vorgabe der Liga - wiegen pro Stück rund 1,7 Tonnen. Zwar passen dieser Körbe per Klappmechanismus durch die Türen der Halle am Schürenkamp, doch der Hallenboden kann das Gewicht einfach nicht verkraften.

Unter dem Boden sind nämlich Weitsprunggruben angelegt, die bei Bedarf für den Schulsport aufgedeckt werden können. Dadurch besteht die Gefahr, dass plötzlich der Hallenboden einbricht, wenn auch noch zusätzlich Zuschauer hinter den Körben sitzen. Das Aus für die Halle, denn unter diesen Bedingungen erteilt niemand eine Spielgenehmigung.

Nach diesem überraschenden K.o. lief die Zeit davon, und Umbaumaßnahmen waren nicht mehr möglich. Die Basketballer mussten sich außerhalb der Stadt umsehen, und fanden so die Willy-Jürissen-Halle in Oberhausen.