Gelsenkirchen-Buer. . Für die Spielerinnen der SSV Buer ist das Ergebnis gegen den MSV Duisburg zweitrangig. Das Testspiel war für viele eine einmalige Erfahrung.

Die Landesliga-Frauen der SSV Buer haben den Bundesligisten MSV Duisburg zu einem Testspiel empfangen. WAZ-Praktikantin Annalena Wehmeyer, selbst SSV-Spielerin, berichtet von dem Duell mit dem Erstligisten.

Das Ergebnis war nebensächlich – auch, wenn es aus unserer Bueraner Sicht nach 90 Minuten 0:22 stand. Wichtig war, dass alle anwesenden Spielerinnen gegen den Bundesligisten zum Einsatz kamen und Spaß hatten. Ein Spiel gegen eine Bundesligamannschaft ist für jede Amateurmannschaft etwas Besonderes und häufig auch etwas Einmaliges – und nicht jede Mannschaft bekommt die Möglichkeit dazu. Die Freude auf dieses Spiel war groß und so brachen sogar Spielerinnen ihren geplanten Urlaub für dieses Spiel ab oder reisten früher zurück.

Fußballfloskeln in der Umkleide

Vor dem Spiel fielen in der Kabine die berühmten Fußballfloskeln wie „Die kochen auch nur mit Wasser“ oder „Die sind auch nur Menschen und keine Maschinen“ – ansonsten war die Spielvorbereitung wie bei jedem anderen Spiel auch. Spätestens beim Aufwärmen wurde jedoch deutlich: Hier ist eine Bundesligamannschaft zu Gast. Gleich mehrere Trainer kümmerten sich um das Aufwärmprogramm und Kommandos erfolgten auch auf Englisch. So etwas sind wir aus unserer Liga natürlich nicht gewöhnt.

Während des Spiels, merkte man uns den Respekt gegenüber den Duisburgerinnen sicherlich an, aber trotz des Spielstandes und der einseitigen Partie, ließen wir nicht die Köpfe hängen. Vor allem in den ersten 30 Minuten, nach denen es 4:0 für den MSV stand, präsentierte sich unsere Mannschaft gut, mit dem Verlauf des Spiels wurden die Unterschiede zwischen den beiden Mannschaften immer deutlicher – Die Duisburgerinnen waren uns immer einen Schritt voraus. So stand es zur Halbzeit 8:0 für Duisburg. Oft haben wir es dem Gegner aber auch einfach zu leicht gemacht. Manch einer träumt bestimmt heute noch von der MSV-Torhymne „Zebrastreifen weiß und blau“, die beide Teams und die rund 200 Zuschauer auf der Löchterheide bei jedem Tor der Duisburgerinnen zu hören bekamen.

Wichtig war, dass alle 22 Spielerinnen zum Einsatz kamen

Natürlich hätten wir SSV-Spielerinnen auch gerne ein Tor erzielt, aber es sollte einfach nicht sein. „Durch die vielen Wechsel haben wir auch unsere Ordnung verloren, aber wichtig war, dass alle 22 Spielerinnen zum Einsatz kamen“, resümierte Trainer Marcel Dietzek nach der Partie. Aus diesem Spiel können wir, trotz der Niederlage, als Mannschaft, aber auch jede einzelne Spielerin, einiges mitnehmen. Es war definitiv eine Erfahrung wert. Am Ende waren sich Mannschaft, Trainerteam und Zuschauer einig: Das Ergebnis ist zweitrangig. Jetzt gilt es, in der restlichen Vorbereitung weiter an uns zu arbeiten und uns zu verbessern, so dass wir auch als Aufsteiger in der Landesliga eine gute Rolle spielen können.

Cocktailparty zum Abschluss

Die Cocktailparty nach dem Spiel rundete den für uns ereignisreichen und lehrreichen Tag perfekt ab. Ein Spiel gegen eine Mannschaft aus der Frauen-Bundesliga, die auch einige Nationalspielerinnen unter Vertrag hat, werden wir wohl so schnell nicht wieder vergessen.