Gelsenkirchen-Buer. . 20-Jährige besiegt Linda Puppendahl bei Westfalenmeisterschaft klar. Bei den Herren setzt sich Johann Willem durch – gegen den Titelverteidiger.

Während Alexander Zverev in Paris bei den French Open um den Einzug ins Viertelfinale kämpfte, duellierte sich die westfälische Tennis-Elite bei den Westfalenmeisterschaften auf der Anlage des TC Buer. Vor gut gefüllten Zuschauerrängen schickte sich zunächst Katharina Gerlach an, ihren Titel an der Gysenbergstraße zu verteidigen. Die 20-Jährige vom Tennispark Versmold bekam es im Endspiel mit der zwei Jahre jüngeren Linda Puppendahl vom TC Deuten zu tun.

In der Vorschlussrunde hatte Gerlach bereits Vorjahresfinalistin Manon Kruse (Union Münster) mit 6:0, 6:0 aus dem Turnier geworfen. Puppendahl profitierte in Halbfinale von der Aufgabe ihrer Kontrahentin Franziska Kommer (TC BW Halle). Die an Position zwei gesetzte Sportlerin gab beim Stand von 4:1 für Puppendahl auf.

Puppendahl hat Gerlach nichts entgegenzusetzen

Linda Puppendahl (TC Deuten) verlor im Finale.
Linda Puppendahl (TC Deuten) verlor im Finale. © Michael Korte

Schnell machte Gerlach im Finale klar, wer die Favoritin auf den diesjährigen Westfalentitel ist. Herausforderin Puppendahl gelang der erste Punkt im Spiel erst beim Stand von 0:3. Gerlachs konstantem Spiel hatte die 18-Jährige nicht viel entgegenzusetzen.

Nach knapp einer halben Stunde ging der erste Satz ohne Spielverlust an Gerlach. Auch der zweite Durchgang war eine klare Angelegenheit. Beim Stand von 0:5 schaffte die Herausforderin dann doch noch einen Spielgewinn. Kurz darauf machte Gerlach den Sack aber mit 6:1 zu.

Kontrahentinnen kennen sich gut

„Ich bin schon etwas nervös ins Spiel gegangen“, gestand Puppendahl. „Ich wusste, dass ich ein höheres Risiko eingehen muss, um gegen Katharina punkten zu können“, so die 18-jährige Finalistin, die ihre Endspielgegnerin gut aus dem Training des Westfälischen Tennisverbandes kennt. „Leider hab ich dann zu viele Fehler gemacht. Aber ich bin mit dem Turnierverlauf zufrieden“, resümierte die Spielerin des TC Deuten.

Sehr zufrieden konnte auch die Siegerin sein, die ihren Hattrick beim TC Buer perfekt machte und im ganzen Turnier nur drei Spiele abgeben musste. „Es hat großen Spaß gemacht“, so Gerlach, die ihren Titel auch im nächsten Jahr wieder verteidigen will. Nächster Stopp ist in der kommenden Woche sowohl für sie als auch für Linda Puppendahl das mit 25 000 Dollar dotierte ITF-Turnier in Essen.

Klare Sache auch im Herren-Endspiel

Johann Wilhelms (Tennispark Versmold) hat den Titel bei den Herren gewonnen­.
Johann Wilhelms (Tennispark Versmold) hat den Titel bei den Herren gewonnen­. © Michael Korte

Das Endspiel der Herren wurde ebenfalls zu einer klaren Angelegenheit. Der an Position eins gesetzte Johann Willems startete mit einer Reihe starker Aufschläge in die Partie. Herausforderer und Titelverteidiger Yan Sabanin hatte Probleme, die Geschosse seines Gegners zu entschärfen. Erst beim Stand von 0:3 konnte auch Sabanin seinen ersten Spielgewinn verzeichnen. Doch Willems ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken und verwandelte nach gut einer halben Stunde seinen zweiten Satzball zum 6:1.

Dass er gegen den topgesetzten Willems so unter die Räder kommen würde, hatte der Titelverteidiger sicher nicht gedacht. Folglich ließ er nach einem verpatzten Ballwechsel seinem Frust freien Lauf, schickte den Spielball gen Himmel und kassierte dafür prompt eine Verwarnung. Im zweiten Durchgang erspielte sich der Vorjahressieger dann aber deutlich mehr Chancen und konnte den Satz längere Zeit offen halten, ehe sich Willems dann aber doch mit 6:3 durchsetzte.

Neuer Titelträger der Herren spielt beim ITF-Turnier

Yan Sabanin (Dortmunder TK RW) unterlag im Finale der Herren.
Yan Sabanin (Dortmunder TK RW) unterlag im Finale der Herren. © Michael Korte

„Ich bin froh, dass ich mein Spiel so durchbringen konnte“, sagte der neue Titelträger nach dem Match. „Es hätte besonders im zweiten Satz auch deutlich enger werden können“, sagte Willems, der in der nächsten Woche ebenfalls beim ITF-Turnier in Essen an den Start gehen wird.

Begeistert von den bereits vierten Meisterschaften beim TC Buer waren nicht nur die rund 400 Zuschauer auf der Anlage, sondern auch Hermann Maas, Vorsitzender des Ausrichtervereins: „Wir haben tolles Tennis gesehen und konnten die gesamte Woche über viele, viele Zuschauer begrüßen.“ Der Turnierleitung um Désirée Leupold und Corina Scholten stellte er ein Lob aus. „Alles hat reibungslos funktioniert.“ Einziger Wer­muts­trop­fen: einen Gelsenkirchener Turniersieger gab es auch im Senioren-Bereich nicht.

Und in Paris? Da setzte sich Alexander Zverev tatsächlich in fünf Sätzen gegen den Russen Karen Khachanov durch. Seine Partie dauerte länger, als die beiden Endspiele in Buer zusammen.

>>>Keine Gelsenkirchener Spieler im Finale

Die Gelsenkirchener Tennisspieler haben bei den Meisterschaften in Buer nicht gut abgeschnitten. Beste Gelsenkirchenerinnen waren Barbara Deska und Gabriele Stiegelbauer (beide TC Rotthausen).

  • Deska schaffte es bei den Damen 60 bis ins Halbfinale. Dort unterlag sie der späteren Siegerin Gertrud Potocnik-Hoffmann (TC Menden).

  • Stiegelbauer erreichte ebenfalls die Vorschlussrunde bei den Damen 65. Dort unterlag sie Inge Lütsch-Becker (TC Altschermbeck).

  • Alle Ergebnisse der Westfalenmeisterschaften gibt es im Internet auf www.wtv.de oder www.mybigpoint.tennis.de