Gelsenkirchen. . Nach einer Attacke auf einen Schiedsrichter soll der ausrichtende Verein der Partie Strafmaßnahmen erhalten. Was er nicht auf sich sitzen lässt.

Gerd Eschenröder sieht nicht gut aus. Die Vorkommnisse bei der Partie des ETuS Gelsenkirchen gegen den BV Horst Süd haben ihn mitgenommen. Wie in einem Video zu sehen und auch bei der WAZ zu lesen war, wurde auf dem Ascheplatz an der Dessauerstraße der Schiedsrichter nach Ende des Spitzenspiels der Fußball-Kreisliga B2, das 1:1 endete, von Zuschauern angegriffen.

Doch wie im Anschluss mit dem ETuS Gelsenkirchen verfahren wurde, gefällt dem Geschäftsführer des Vereins ganz und gar nicht. Seit einigen Jahrzehnten sind er und seine Kollegen im Vorstand tätig. „In 34 Jahren ist so ein Vorfall bei uns nicht vorgekommen. Und nun stellt uns der Schiedsrichterausschuss in eine gewaltbereite Ecke. Das können wir so nicht im Raum stehen lassen“, sagt Gerd Eschenröder.

Verein ist in Verruf geraten

„Der Verein ist massiv in Verruf gerraten. Ich konnte ganze Nächte nicht schlafen.“ Er bleibt dabei, dass die Angreifer nichts mit dem ETuS Gelsenkirchen zu tun hatten. Daher hat der Klub auch Strafanzeige gegen die beteiligten Personen gestellt.

Beim ETuS war es der erste Vorfall dieser Art, bei anderen Vereinen kam es schon mal öfter vor, dass Schiedsrichter attackiert wurden. Doch eine solche Reaktion seitens des Kreisschiedsrichterausschusses gab es zuvor nicht. „Unsere Spieler haben den Schiedsrichter noch geschützt. Und auch die Funktionäre von Horst Süd haben sich vorbildlich verhalten“, sagt Gerd Eschenröder. „Die Reaktion vom Ausschuss ist total überzogen. Was da jetzt für ein Fass aufgemacht wurde.“

Maßnahmenkatalog abgelehnt

Einen von dem Schiedsrichterausschuss zusammengestellten Maßnahmenkatalog hat der Klub rigoros abgelehnt. Und natürlich auch den Gedanken auf einen freiwilligen Spielverzicht. „Man hat uns für das nächste Spiel gegen Zrinski auch keinen Schiedsrichter geschickt. Man hatte im Vorfeld von einem ähnlich brisanten Spiel gesprochen“, so Eschenröder. „Dabei kommen wir mit Zrinski gut klar. Wir saßen hinterher sogar noch bis in den Abend hinein beim Bier zusammen.“