Oberhausen. . „So ein Titel wäre für immer gewesen“, sagte der 19-Jährige, der sich nach dem 1:3 gegen Hertha BSC aber bei den Schalker Fans bedankt hat.
Der große Traum ist geplatzt. Als die Spieler von Hertha BSC am Sonntagabend die Meisterschale in den Oberhausener Regenhimmel reckten, standen die Spieler des FC Schalke 04 wie begossene Pudel ein paar Mater daneben. Ausgerechnet vor dem riesigen Banner mit der Aufschrift „Deutscher Meister A-Junioren 2018“ hatten sie sich die Zeremonie mit ansehen müssen. Das Team von Trainer Norbert Elgert hatte beim 1:3 gegen Hertha BSC alles versucht, aber fehlendes Spielglück und die individuelle Klasse der Berliner verhinderten den fünften Titelgewinn einer Schalker U19.
Entsprechend geknickt waren die Spieler nach dem Abpfiff. Die meisten Spieler ließen ihren Tränen freien Lauf. „So zu verlieren, tut nochmal mehr weh, als wenn man abgeschossen wird“, erklärte Jannis Kübler. „Wir hatten die Chance, diesen Titel zu holen und uns zu verewigen. So ein Titel wäre für immer geblieben. Das wäre unglaublich schön gewesen für uns.“ Der Kapitän war, wie die gesamte Mannschaft, total enttäuscht. „Das ist unglaublich bitter“, erklärte er, während die Berliner laut singend durch die Katakomben des Stadions Niederrhein hüpften. „Das ist eine der schlimmsten Szenarien, die man sich vorstellen kann. Es tut unheimlich weh. Wir waren alle sehr traurig. Wir wollten diese Saison krönen, aber es hat nicht sollen sein.“
Michael Preetz lobt die Schalker U19
Da konnten auch die Worte von Michael Preetz nicht helfen. Der Manager von Hertha BSC Berlin freute sich nicht nur mit seiner Mannschaft, sondern lobte auch die Königsblauen: „Schalke hat eine klasse Mannschaft. Am Ende waren wir vielleicht einen Tick stärker, aber es hätte auch andersherum ausgehen können.“
Der eingewechselte Görkem Can fasste den Gemütszustand bei S04 in wenigen Worten zusammen: „Wir sind alle traurig, viele haben geweint.“ Erst mit einigem Abstand werde sich durchsetzen, was man in dieser Saison auch ohne die Deutsche Meisterschaft erreicht hat. Can: „Wir haben eine sehr gute Saison gespielt. Jeder ist auf jeden stolz, wir sind ein Team, wir sind eine Familie. Das haben wir unserem Trainer Norbert Elgert zu verdanken. Er hat uns zu einer Mannschaft geformt.“
Kübler ärgerte sich unterdessen vor allem über den Spielverlauf: „Wir haben in der erste Halbzeit zu viele Standards zugelassen und nicht gut verteidigt. In der zweiten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft. Wir waren drauf und dran, das 2:2 zu machen und bekommen dann das 1:3. Das war der Genickschlag.“
Kübler bedankt sich bei den Fans
Dann bedankte sich der Kapitän bei den Schalker Anhängern, die den absoluten Großteil unter den 9400 Zuschauern in Oberhausen ausmachten und die U19 nach dem Schlusspfiff mit dem von den Profis bekannten Gesang „Deutscher Vizemeister, S04!“ feierten: „Der Stolz wird wohl erst in einigen Tagen kommen. Wir haben einiges erreicht in dieser Saison. Wir haben auch im Endspiel Einsatz und Kampfbereitschaft gezeigt und die Schalker Tugenden gezeigt. Wir sind um alles gerannt. Die Zuschauer haben das honoriert und uns versucht aufzubauen, als wir am Boden waren. Es tat gut, diese aufbauenden Gesänge zu hören.“
Nun heißt es für das Endspiel im Westfalenpokal am Donnerstag (11.00 Uhr, Sportanlage an der Gesamtschule Ückendorf) nochmal alle Kräfte zu mobilisieren und die Saison mit einem Sieg gegen den SC Paderborn zu einem guten Abschluss zu bringen.
Für Jannis kübler endet dann die Reise bei der Schalker U19. Görkem Can dagegen will in der kommenden Saison nochmal angreifen: „Es war für mich das erste Endspiel um eine Deutsche Meisterschaft. Wir lernen daraus und werden es im nächsten Jahr erneut versuchen.“