Gelsenkirchen. Das Spiel beim Tabellenführer ASC Dortmund ist für Schalkes U23-Trainer Onur Cinel eins der letzten. Seine neue Rolle im Verein ist noch unklar.

Onur Cinel hatte sich stark dafür eingesetzt, dass seine U23-Mannschaft auf Schalke eine Zukunft besitzt. Und er hatte Erfolg, auch in der nächsten Saison wird wieder eine königsblaue U23 auf dem Platz stehen. Dann aber nicht mehr mit Onur Cinel als Trainer, Schalke möchte einen neuen Coach. Und so sind es nur noch drei Spiele, die Onur Cinel mit seinem Team bestreiten wird. Das erste davon ist gleich eine Top-Partie, wenn die U23 am Sonntag beim Tabellenführer ASC Dortmund antritt (15 Uhr).

„Als mir die Entscheidung mitgeteilt wurde, war ich schon ein wenig traurig“, gibt Cinel zu. Er ist ein emotionaler Trainer, der an der Seitenlinie voll dabei ist, dem seine Spieler ans Herz gewachsen sind. „Wir haben gerade eine richtig gute Phase“, sagt er, sechs der letzten sieben Spiele hat die U23 gewonnen. Wehmütig wolle er jetzt noch nicht sein. Aber: Wenn Cinel davon erzählt, dass ihm die Arbeit momentan „total viel Spaß“ mache und es traurig sei, die Mannschaft „gerade jetzt, wo sie eine richtig gute Entwicklung nimmt“, abzugeben, kann der Schalker Trainer seine Wehmut nicht ganz verstecken.

Cinel wird Schalke weiter erhalten bleiben

Und so ganz geht Cinel ja auch nicht. „Ich bin ein Gelsenkirchener Junge“, betont er. Schalke bedeutet ihm etwas, und zudem läuft Cinels Vertrag auch noch ein Jahr. Er wird dem Verein weiter erhalten bleiben, in welcher Funktion, das weiß auch er selbst noch nicht. Cinel hatte zu Saisonbeginn die Spielauffassung, also eine Spielidee, für die gesamte Knappenschmiede geschrieben, hat auch interne Trainer-Fortbildungen gegeben.

Seine neue Aufgabe werde wohl „in eine ähnliche Richtung gehen“, wie er sagt. Das ging aus einem ersten Gespräch mit dem neuen Chef der Knappenschmiede, Peter Knäbel, hervor. Alles andere werde sich dann ergeben, „ich bin da sehr positiv gestimmt, dass wir unsere Vorstellungen am Ende unter einen Hut bringen“, sagt Cinel.

ASC Dortmund unter Zugzwang

Davor hat der Schalker Trainer aber noch eine Aufgabe zu erledigen: Er will mit seiner Mannschaft aus den letzten drei Spielen das Maximum rausholen. Auch aus der Partie beim Spitzenreiter, dem Aplerbecker SC aus Dortmund. Cinel prognostiziert eine heiße Partie. Denn die Gastgeber „stehen unter Zugzwang“, der ASC muss siegen, um den Platz an der Sonne zu behalten und den Aufstieg in die Regionalliga anzupeilen. Auf diesem Platz stehen die Dortmunder laut Cinel übrigens zurecht: „Das ist kein Zufall. Der ASC ist die beste Mannschaft der Oberliga Westfalen.“

Der Schalker Trainer lobt vor allem das Sturmduo Maximilian Podehl und Kevin Brümmer, zusammen haben die beiden Angreifer bereits 40 Tore erzielt - nur zwei weniger als die gesamte Schalker Mannschaft zusammen. „Dortmund hat viele Topspiele für sich entschieden“, lobt Cinel. Bei diesem Topspiel soll es aber anders herum laufen. „Der ASC wird uns auf jeden Fall Räume geben, aber erstmal müssen wir alles reinwerfen“, betont der Schalker Trainer.

Schalke will beim ASC Dortmund erst die Hoffnungen auf den Aufstieg eindämmen und im nächsten Jahr dann selbst wieder zurück in die Regionalliga. Die Chefetage gibt der U23 eine weitere Chance. Dann aber ohne Onur Cinel an der Seitenlinie.