Gelsenkirchen. . Tabellenführer SV Horst 08 empfängt am Freitagabend die SSV Buer auf dem Schollbruch. SSV-Trainer Siska spricht von „Tod-oder-Gladiolen-Spiel“.

Für die Freunde des Gelsenkirchener Amateurfußballs geht die Meisterschaftsrunde im neuen Jahr mit einem echten Knüller weiter. In der Landesliga empfängt der SV Horst 08 seinen nördlichen Nachbarn SSV Buer nicht nur zum Derby, sondern auch zum Gipfeltreffen in der Staffel 3: Erster gegen Zweiter, mehr geht nicht. „Wir hoffen auf zahlreiche Zuschauer und auf Unterstützung für unsere Mannschaft“, sagt 08-Trainer Jens Grembowietz. Anstoß ist an diesem Freitag um 19 Uhr auf der Anlage Auf dem Schollbruch.

Dieses Derby sollte eigentlich bereits am 9. Dezember ausgetragen werden, musste aber nach heftigen Schneefällen abgesagt werden. Danach absolvierten beide Teams bis zur Winterpause jeweils noch eine Partie: Die Bueraner gewannen gegen den VfL Kemminghausen mit 4:1, die Horster gegen SSV Mühlhausen-Uelzen sogar mit 6:1.

Zu Weihnachten lagen die Horster zwei Punkte vor der SSV. Jetzt sind es bereits fünf, obwohl zwischendurch kein weiteres Spiel stattfand. Der Grund: Arminia Marten meldete sich vom Spielbetrieb ab. Die Ergebnisse der Dortmunder wurden annulliert, also auch der Bueraner 4:3-Sieg, aber auch die Horster 1:2-Niederlage.

Horst hat die Trümpfe in der Hand

Die größere Last liegt deshalb an diesem Freitag auf SSV Buer. Sie haben jetzt fünf Punkte weniger auf dem Konto und eine Begegnung mehr absolviert als Horst 08. Alexander Thamm, der Trainer-Kumpan von Jens Grembowietz, will dem jedoch nicht zu viel Bedeutung beimessen. „Es geht für uns darum, einen Verfolger auf Abstand zu bringen“, sagt er. „Aber es fällt so oder so noch keine Entscheidung im Titelrennen. Es gibt auch nach Freitag für uns noch 48 Punkte zu holen. Das sind unfassbar viele.“

Auch Buers Trainer Holger Siska spricht frei nach Louis von Gaal nicht von einem „Tod-oder-Gladiolen-Spiel“. „Wir freuen uns auf dieses Derby“, sagt er. „Es ist für beide Mannschaften ein sehr wichtiges Spiel, aber noch kein Endspiel.“

Er hofft, dass seine Rothosen dort anknüpfen können, wo sie im alten Jahr aufgehört hatten. Seit der Umstellung der Uhren auf die Winterzeit holten sie 15 von 15 möglichen Punkten - und den am Ende wertlosen Sieg gegen Marten. „Ob die Winterpause zur falschen Zeit für uns kam, kann ich vielleicht in drei Wochen beantworten“, merkt Holger Siska mit einem Schmunzeln an.

Die Horster warten ebenfalls mit einer beeindruckenden Statistik auf. Selbst wenn sie das Derby verlieren sollten, bleiben sie Tabellenführer - und das ununterbrochen seit dem zweiten Spieltag. „Das spricht eindeutig für ihre Qualität“, betont Holger Siska.

Thamm spricht von „Hausnummer“

Auch Jens Grembowietz lobt den sportlichen Widersacher. „Die Bueraner haben ein hervorragendes Umschaltspiel und mit Daniel Moritz und Mike Rogowski zwei Top-Torjäger. Die SSV, das ist eine richtige Hausnummer, die auf uns wartet.“

Am 27. Mai, am letzten Spieltag, werden sich die Bueraner und die Horster das nächste Mal gegenüberstehen. Spätestens dann wird man wissen, ob eine der beiden Teams in die Westfalenliga aufsteigen wird - oder ob einer der Konkurrenten aus Schüren oder Günnigfeld die Nase vorn haben wird.