Gelsenkirchen. . Wie in den Jahren zuvor wurde der FC Schalke 04 auch diesmal auf dem Wintertransfermarkt aktiv. WAZ-Gastautor Jakob Debelka vom Portal Halbfeldflanke.de macht sich dazu einige Gedanken, was die Ab- und Zugänge über die Schalker Spielweise in der Rückrunde vermuten lassen.

Wie in den Jahren zuvor wurde der FC Schalke 04 auch diesmal auf dem Wintertransfermarkt aktiv. WAZ-Gastautor Jakob Debelka vom Portal Halbfeldflanke.de macht sich dazu einige Gedanken, was die Ab- und Zugänge über die Schalker Spielweise in der Rückrunde vermuten lassen.

Nach anderthalb Jahren kehrt Coke nach Spanien zurück. Als Außenverteidiger wusste er mit Spielintelligenz zu überzeugen, doch als Flügelläufer fehlte ihm für das Schalker Pressing die Schnelligkeit. Ein logischer Transfer, der darauf hinweist, dass Trainer Domenico Tedesco eher kein Alternativsystem mit Viererkette etablieren wird.

Auch die mögliche Leihe von Abdul Rahman Baba weist in diese Richtung. Der Ghanaer ist offensiv gerade im letzten Drittel sehr stark, auch wenn er das in der vergangenen Saison nicht richtig zeigen konnte, hat aber leichte defensive Schwächen. Die würden aber neben der Dreierkette etwas kaschiert, dafür seine Geschwindigkeit noch mehr zum Tragen kommen. Beim von seiner Leihe zurückgekehrten Tekpetey stellt sich wiederum die Frage, ob er das Grundniveau hat, um eine wirkliche Rolle zu spielen.

Interessanter sind zwei andere Zugänge: der vom 1. FC Nürnberg gekaufte Cedric Teuchert und der von Juventus geliehene Marko Pjaca.

Teuchert ist aufgrund seiner geringen Ablösesumme ein ziemlich risikofreier Transfer, und er passt sehr gut in die Schalker Spielweise. Die stellt nämlich hohe defensive und spezifische offensive Anforderungen an die Stürmer. In der Hinrunde konnte diese eigentlich, trotz gewisser technischer Mängel, nur Burgstaller erfüllen. Embolo war defensiv schwach und Di Santo offensiv unpassend.

Teuchert ist hingegen ein sehr kompletter Stürmer. Er hat ohne und gegen den Ball gute Laufwege, eine gute Technik und Übersicht. Physisch kann er natürlich nicht mit Di Santo mithalten und technisch-spielerisch nicht mit Embolo – doch wenn er die Umstellung auf die Bundesliga schafft, sollte er vorne eine sehr passende Option darstellen.

Der kroatische Dribbler Pjaca ist nochmal ein anderes Niveau. Er ist weniger schnell und beweglich als der vergleichbare Harit, aber dafür etwas überlegter, sowie robuster und torgefährlicher. Tatsächlich sind die beiden ähnlich genug, um gut miteinander zu harmonieren und unterschiedlich genug, um sich zu ergänzen, da Pjaca am und im Strafraum etwas stärker ist und Harit zwischen Spielfeldmitte und Strafraum.

Positionell könnte Pjaca im 3-4-3 auf dem Flügel agieren oder als zweiter Stürmer im 3-5-2. Er könnte im 3-5-2 aber auch als sehr offensiven Achter eingesetzt werden, wie Tedesco das teilweise mit Konoplyanka versuchte. Beim Test gegen Genk hat Pjaca auf dieser Position gespielt.

Insgesamt deuten diese Transfers darauf hin, dass Schalke das 3-5-2 und 3-4-3 weiter nutzen wird und die Viererkette maximal in Ausnahmen gespielt wird. Sie lassen außerdem darauf hoffen, dass Schalke noch kombinativer auftreten wird. In Kombination mit den individuell durchschlagskräftigen Baba und Pjaca, könnte deutlich mehr Torgefahr entstehen.