Scholven. . Prüfungen bis zur Klasse S beim Großen Dressur- und Springturnier. Für Lara-Mara Christiaans ist das Turnier in Scholven ein ganz besonderes.
- Am Wochenende findet zum 20. Mal das große Turnier am Fünfhäuserweg in Scholven statt
- Lara-Maria Christiaans wird an allen drei Turniertagen in Dressurprüfungen an den Start gehen
- Das Finale der Mannschafts-Kreismeisterschaft wird ebenfalls in Scholven ausgetragen
Wenn Lara-Maria Christiaans mit ihren Ponys an den Start geht, kommt sie selten ohne Platzierung zurück nach Hause. Die 14-Jährige gehört zu den erfolgreichsten Ponyreiterinnen des Bundeslandes, mit ihrem sechsjährigen Pony Carpaccio hat sie zuletzt sogar die Qualifikation für das Bundeschampionat in Warendorf geschafft. In Wietmarschen gab’s in einer Dressurprüfung der Klasse L die Wertnote 7,7 und das Ticket für einen der renommiertesten Wettbewerbe überhaupt. Ein weiteres Highlight dieses Jahres: Mit Royal Classic ritt sie bei einem internationalen Turnier in Hamm in einer FEI-Prüfung auf Rang vier.
Die vergangenen Tage in den Sommerferien hat die Gelsenkirchenerin aber vor allem genutzt, um sich auf ihr Heimspiel vorzubereiten. An diesem Wochenende geht sie beim Turnier des Zucht-, Reit- und Fahrvereins Gelsenkirchen- Scholven an den Start. Auf der Reitanlage Rohmann am Fünfhäuserweg stehen ihre Ponys im Stall, hier verbringt sie jeden Tag mindestens vier bis fünf Stunden. „Die Trainingsbedingungen hier sind optimal, für die Unterstützung der Familie Rohmann sind wir sehr dankbar“, sagt Nadine Christiaans, die ihre Tochter Lara bei ihrem Hobby unterstützt. Die Anspannung vor dem Turnier, das verschweigt Lara nicht, sei schon etwas größer als sonst - gerade vor der eigenen Haustür soll schließlich nichts schiefgehen.
Lara wird an allen drei Turniertagen in Dressurprüfungen auf L-Niveau an den Start gehen, außerdem stellt sie in einer weiteren Prüfung Fleurance vor, ein Großpferd, das ihrer Mutter gehört. „Man merkt auch den Pferden hier am Stall deutlich an, dass sie vor dem Turnier etwas unruhiger sind“, sagt Nadine Christiaans. Kein Wunder, schließlich wird seit über einer Woche an jeder Ecke des Hofs gearbeitet. Nichts ist wie sonst.
Mit 250 Tonnen Sand präpariert
Die kleine Zeltstadt rund um den Springplatz muss aufgebaut werden, der Reitboden ist mit rund 250 Tonnen Spezialsand präpariert worden. Der Aufwand, um ein Turnier dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen, ist immens. „Und das immer mitten in der Erntezeit. Wir haben nach dem Turnier also einiges an Schlaf nachzuholen“, sagt Turnierchef Daniel Rohmann. Knapp 100 Helfer werden erneut im Einsatz sein, um die organisatorischen Anforderungen, die das Reitturnier am Fünfhäuserweg stellt, zu meistern.
Als der ZRFV Scholven vor 20 Jahren zum ersten Reitturnier geladen hat, war nicht abzusehen, dass es eine Erfolgsgeschichte werden würde. 20 Jahre später kommen die Reiter nicht nur aus der näheren Umgebung, um ihre Pferde beim dreitägigen Turnier zu satteln. Der Startschuss des Jubiläums-Turniers fällt am Freitag, rund 2200 Nennungen sind eingegangen.
250 Kilometer Anreise
Frank Plock nimmt sogar eine Anreise von 250 Kilometern auf sich, um in Scholven dabei zu sein. Der Reiter aus der hessischen Kleinstadt Borken hat gesagt, dass er die Bedingungen optimal findet. Daniel Rohmann ist sicher, dass Plock in den „großen Springen“ ein Wörtchen mitreden wird, wenn es um den Sieg geht.
Hubertus Dieckmann ist ebenfalls ein Kandidat, den man auf der Rechnung haben muss. Der Kirchhellener ist Stammgast in Scholven und hat in diesem Jahr bereits beachtliche Erfolge vorzuweisen.
Aus dem Stall des ehemaligen Weltranglisten-Spitzenreiters Christian Ahlmann aus Marl wird Angelique Rüsen an den Start gehen. Bei der Deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen in Balve wurde Rüsen Zweite. „Das Teilnehmerfeld ist mal wieder erstklassig“, sagt Daniel Rohmann.
Außerdem wird am Wochenende das Finale der Mannschafts-Kreismeisterschaft in Gelsenkirchen ausgetragen. Geritten wird auf E- und A-Basis. Die Scholvener stellen in beiden Klassen jeweils eine Mannschaft.
Wann es zum letzten Mal eine Kreismeisterschaft auf Gelsenkirchener Stadtgebiet gab, weiß nicht einmal Senior-Chef Johannes Rohmann genau. „Ich hatte aber schon einen Führerschein“, sagt er und lacht. Sein Tipp: „Vor circa 45 Jahren muss das gewesen sein.“
Zumindest hat da am Fünfhäuserweg in Scholven noch niemand an ein eigenes Turnier gedacht.