Schaffrath. . Justin Wolf hat das Radrennen der City Nacht von Schaffrath am Mittwochabend gewonnen. Er siegte im packenden Zielsprint vor Daniel Klemme.

Vor dem Hauptrennen der Radprofis bei der City Nacht von Schaffrath hatte Lukas Liß noch gehofft: „Bloß kein Regen, bei nasser Straße bin ich nicht besonders gut in den Kurven.“ Der Vize-Weltmeister der Bahnrad-Fahrer musste sich dann am Mittwochabend keine Sorgen über das Wetter machen: Keine Wolke weit und breit. Idealbedingungen, doch am Ende hatte Liß mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun und landete im Hauptfeld.

Im Zielsprint einer Vierer-Gruppe siegte Justin Wolf vor Daniel Klemme, Alexander Weifenbach und Alexander Nordhoff. Es war so eng, dass das Zielfoto entscheiden musste.

Michael Zurhausen vom RC Olympia Bocholt, der mit seinem Team die Veranstaltung organisiert hatte, lächelte zufrieden. „Besser geht’s einfach nicht. Wunderbares Wetter, vielleicht sogar etwas zu warm für die Fahrer, toller Sport, viele Zuschauer, mehr können wir kaum erreichen.“

Er muss es wissen, denn er hat die City Nacht bereits zum 24. Mal auf die Beine gestellt. Und klar ist natürlich auch: Im kommenden Jahr, wohl wieder am Abend vor dem Fronleichnams-Feiertag, dürfte es am Stegemannsweg erneut auf die Strecke gehen.

Im vergangenen Jahr war noch das Radsport-Team Stölting mit seinen Straßen-Assen dabei, doch überzeugen konnte der Rennstall auf dem engen Rundkurs damals nicht. In diesem Jahr hatte Zurhausen daher hauptsächlich wieder auf Bahn-Spezialisten gesetzt, die die kleinen Kurse mit den engen Kurven mögen und dort mit ihrer Technik bestens zurecht kommen.

Bis zur 25 der 70 angesetzten Runden (77 Kilometer) blieb das Feld der 90 Elitefahrer zusammen. Immer wieder versuchte ein Ausreißer, sich abzusetzen, doch sofort fing das Feld alle Mutigen wieder ein. Alexander Weifenbach stellte dabei mit 1:22 Minuten einen neuen Rundenrekord auf. In der 25. Runde hatte es dann allerdings doch eine siebenköpfige Spitzengruppe geschafft, dem Feld zu entkommen. Bis zu 48. Runde hatten aber fünf Verfolger aufgeschlossen.

Ausgerechnet der frühere Sprinter Michael Zurhausen, der den Rennsport wie aus der Westentasche kennt, war in dieser Phase des Rennens unaufmerksam. Er plauderte am Streckenrand mit den Fans, als die Spitzengruppe um die Kurve geflogen kam. Der Streckensprecher schaffte gerade noch eine Warnung, und aus den Boxen am Straßenrand dröhnte: „Vorsicht, Michael!“ Zurhausen reagierte schnell und schaffte den Schritt zur Seite, alles gut gegangen.

Die Endphase des Rennens begann. Im Ziel jubelte Daniel Klemme. Zu früh, denn der Rundenanzeiger hakte, und Klemme musste eine weitere Runde drehen. Beim richtigen Zielsprint wurde er dann nur Zweiter. Der einzige Fehler eines gelungenen Abends.