Benidorm. Schalke 04 plant im Trainingslager in Spanien schon die nächste Reise. Im Juli geht es nach China. Dort steht die Vermarkung im Mittelpunkt.
- Im Trainingslager in Spanien haben die Fußballer des FC Schalke 04 keine Vermartungs-Termine
- Das wird im Sommer wieder anders, denn der Verein will seine Markt-Position in China ausbauen
- Daher fliegt der Fußball-Bundesligist Anfang Juli wieder für eine gute Woche ins Reich der Mitte
Vor einem Jahr war direkt in der Nachbarschaft: Disney World und Urlaubsstimmung. Diesmal gibt es nebenan einen Golfplatz, auf dem sich um diese Jahreszeit aber nicht allzu viele Spieler tummeln. Schon das zeigt: Schalke 04 ist einzig und allein deswegen im spanischen Trainingslager, um sich auf die Rückrunde vorzubereiten. Die Marketing-Termine, die vor einem Jahr während des Winter-Trainingslagers in Florida angefallen waren, gibt es diesmal nicht.
Marketing-Vorstand Alexander Jobst kann damit aber sehr gut leben, denn schon jetzt steht fest, dass Schalke auch in diesem Jahr wieder auf eine Reise gehen wird, bei der die Internationalisierung des Vereins im Vordergrund stehen wird. Direkt zu Beginn der Sommervorbereitung fliegt Schalke erneut nach China. Geplant ist ein Trip für Anfang Juli über acht bis zehn Tage. Jobst bestätigt: „Nachdem wir im vergangenen Jahr eine sehr erfolgreiche China-Reise hinter uns hatten, haben wir uns entschlossen, 2017 wieder nach China zu gehen.“ Das genaue Reiseziel wird festgelegt, wenn im Februar der Spielplan der chinesischen Liga feststeht.
Der Sommer-Termin soll künftig zu einer festen Einrichtung für eine Marketing-Maßnahme werden. Das hat den Vorteil, dass die Reisen von langer Hand geplant werden können und die knappe sportliche Vorbereitungszeit im Winter nicht beeinträchtigt wird. Gut möglich, dass Schalke im Sommer 2018 wieder in die USA fliegt, wo man vor einem Jahr am Florida-Cup teilgenommen hatte und mit der Agentur Leverage inzwischen auch eine Partnerschaft geschlossen hat. Jobst nennt mit China und USA „zwei Zielmärkte“, auf denen Schalke seine Internationalisierung vorantreiben will.
In China ist Schalke mittlerweile auf 36 Social-Media-Kanälen vertreten, die täglich mit königsblauen Inhalten bespielt werden. Schalke hat kein eigenes Büro in China eröffnet, sondern sich für eine Zusammenarbeit mit einem Agenturpartner vor Ort entschieden. „Wir sind davon überzeugt, mit chinesischem Know how schnellere Erfolge erzielen zu können. Gesteuert und kontrolliert werden alle Schalke-Inhalte selbstverständlich über Gelsenkirchen“, so Jobst. Beispielsweise werden Bilder und Filmmaterial der Spieler für den asiatischen Markt so aufbereitet, dass der Inhalt dort sympathisch ankommt. „Was wir in Deutschland als kitschig und schräg ansehen, kommt oft in China grandios bei den jungen Fußballfans an.“
Interessant aber auch, dass es bei den Maßnahmen nicht nur um die Profis geht. „Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Nachwuchsförderung“, sagt Jobst: „Die Knappenschmiede ist sowohl in China als auch in den USA bekannt.“ Mit der chinesischen Provinzregierung Kunshan hat Schalke eine dreijährige Kooperation geschlossen; Nachwuchstrainer der Königsblauen sind regelmäßig vor Ort, um mit Talenten zu arbeiten. Schalke erhält für diese Entwicklungshilfe eine knappe Million Euro – und möglicherweise in Zukunft auch mal einen chinesischen Spieler für die Knappenschmiede. „Das“, so Jobst, „ist nicht auszuschließen.“