Gelsenkirchen. . Die 2. Mannschaft des TC Gelsenkirchen lässt 20 Vereine hinter sich und holt den Titel. Trainer Gerd Hemforth ist stolz auf sein Team.
Gerd Hemforth ist stolz. Der Trainer der beiden Volleyball-Damenmannschaften des TC Gelsenkirchen könnte sich sogar aussuchen, auf welche Mannschaft er noch ein bisschen stolzer ist. Die 1. Mannschaft führt die Tabelle der Landesliga souverän an und kann mit weiteren Erfolgen den Wiederaufstieg in die Verbandsliga zu Jahresbeginn perfekt machen (siehe Zweittext).
Eine blutige Nase und ein Bänderriss
Und dann ist da noch die 2. Mannschaft, die Gerd Hemforth vor der vergangenen Saison übernommen hat und die zu dieser Zeit irgendwie tief im Tabellenkeller steckte. Nach anderthalb Jahren hochkonzentrierter Arbeit steht das Team als Aufsteiger im gesicherten Mittelfeld der Landesliga und ist seit kurzem sogar Kreispokalsieger. „Ein riesengroßer Erfolg für uns. Mit Siegen wie diesen belohnt sich die Mannschaft einfach für ihre tolle Arbeit“, sagt Hemforth.
20 Teams aus dem gesamten Volleyball-Kreis Vest hatten gemeldet, die 1. Mannschaft des TC Gelsenkirchen hatte freiwillig verzichtet.
Im Finale trafen die Gelsenkirchenerinnen auf das Team des VC Recklinghausen. Bereits am Vortag standen sich beide Teams in der Liga gegenüber – Recklinghausen behielt dort in einem knappen Spiel mit 3:1 die Oberhand. Viel mehr als die Niederlage schmerzten aber zwei Verletzungen. Zunächst musste Kathrin Grempel wegen einer blutigen Nase vom Feld, dann schrie Judith Böhm laut auf. Eine gegnerische Spielerin trat bei einem Blockversuch der Gelsenkirchenerin über. Beide kamen sich so unglücklich in die Quere, dass Judith Böhn sich einen Bänderiss zuzog. Das junge Team war geschockt und fand nicht mehr zurück in die Partie.
Mit einer Jetzt-erst-recht-Mentalität trat das Hemforth-Team dann am nächsten Tag im Kreispokal-Finale an. Wieder war es ein knappes Spiel, die Entscheidung fiel erst im fünften Satz. Aber am Ende jubelte Gelsenkirchen.
Nach einem völlig verkorksten ersten Satz, der 8:25 endete, steigerte sich das Team nach und nach. „Wir wollten nicht verlieren, es sollte besser werden als Tag zuvor, allein schon, um Judith Böhm zu zeigen, wie sehr das Team an sie denkt“, sagt Hemforth. Der Plan ging auf. Am Ende stand es 3:2 für Gelsenkirchen.
Gemeinsame Siegesfeier
Die Siegesfeier ist auf den 19. Dezember verschoben worden. Dann treffen sich beide Teams zum Weihnachtsessen. „Wir haben viele Schülerinnen, die sich aktuell in der Klausurphase befinden. Von daher wollen wir feiern, wenn es zeitlich passt“, sagt Gerd Hemforth, der noch weiteres Entwicklungspotenzial in der 2. Mannschaft sieht. „In dieser Saison ist es unser Ziel, die Klasse zu halten und dann im gesicherten Mittelfeld zu stehen. In der nächsten Saison kann ich mir gut vorstellen, dass wir um den Aufstieg in die Verbandsliga mitspielen können“, sagt Hemforth. Außerdem tritt der TCG als Kreispokalsieger im Bezirkspokal an.
Es sei eine „gute Mischung“, die das Team so erfolgreich macht. „Unsere jüngsten Spielerinnen sind gerade mal 15 Jahre alt, wir haben aber auch Spielerinnen im Alter von Mitte 20 dabei. Die Mannschaft hat sich im Laufe der letzten Monate prima entwickelt und ist zu einer Einheit zusammengewachsen“, sagt der Trainer, dem zudem aufgefallen ist, dass sein Team über einen enormen Kampfgeist verfügt. „Selbst wenn die Situation ausweglos erscheint, kämpfen meine Mädels bis zum Schluss. Auch bei engen Sätzen würden sie niemals etwas verloren geben.“