Sie sind auch für die Nationalmannschaft aufgelaufen. Bleiben diese Spiele gut in Erinnerung oder ärgern Sie sich, dass es nicht mehr wurden?

Riether: Ich bin ja nicht Cristiano Ronaldo (lacht). Für mich war es schon ein Geschenk, als ich das erste Mal bei der Nationalmannschaft auf der Bank saß. Eigentlich wollte ich damals nur für eine Sekunde eingewechselt werden – dann hätte ich mein Länderspiel gehabt. Danach ist sogar noch ein zweites Spiel dazu gekommen, und so war das erste keine Eintagsfliege. Nein, für mich war das eine Riesensache.

Sie haben gut zwei Jahre beim FC Fulham gespielt. Wo liegen die Unterschiede zwischen der Premier League und der Bundesliga? Sowohl im Bezug auf das Spiel selbst als auch im Bezug auf die Fan-Kultur?

Das Spiel ist in der Bundesliga schwieriger, weil alle Mannschaften taktisch sehr gut sind und es keine Räume gibt – in England ist es mehr auf Einzelaktionen ausgelegt. Die Zuschauer in England singen nicht die ganze Zeit mit, sie gehen eher gezielt auf einzelne Aktionen ein und klatschen zum Beispiel für eine tolle Grätsche. Und der gegenseitige Respekt ist in England größer: Da wird bei einem schlechten Spiel mal gebuht, aber dann ist die Sache auch erledigt – da hängt nichts nach.

Denken Sie, dass Fan-Rivalitäten motivieren oder manchmal auch nerven?

Auf dem Platz ist die Rivalität da – warum soll es bei den Fans nicht auch sein, sofern alles im Rahmen bleibt? Und bei manchen Spielen wie zum Beispiel beim Derby motiviert das extrem, wenn man weiß, dass ein Sieg den Fans besonders wichtig ist.