Gelsenkirchen. Leona Michalski ist 14 Jahre alt und Gelsenkirchens Jugendsportlerin des Jahres. Um sich ihren großen Traum von Olympia zu erfüllen, zieht sie nun nach Hamburg um.

  • Badmintonspielerin Leona Michalski ist 14 Jahre alt und träumt von der Olympia-Teilnahme
  • Um ihr Ziel zu erreichen, zieht die Gelsenkirchener Jugendsportlerin des Jahres nach Hamburg
  • Dort wohnt sie im Internat und hat einen neuen Trainer aus der Badminton-Nation Indonesien

Das Preisgeld wird natürlich wieder reinvestiert. 250 Euro hat die Badmintonspielerin Leona Michalski (14) vom PSV Gelsenkirchen dafür bekommen, dass sie zu Gelsenkirchens Jugendsportlerin des Jahres gewählt wurde. Dazu gab es auch noch einen Glaspokal. „Das bedeutet mir schon sehr viel“, sagt Leona und erzählt: „Von dem Preisgeld kaufe ich mir neue Badminton-Sachen. Oder ich spare es einfach für Hamburg“.

Denn Leona Michalski wird ab dem kommenden Schuljahr nicht mehr in ihrer Heimatstadt Gelsenkirchen wohnen, sondern in der Hansestadt, um dort das Internat des Deutschen Olympischen Sportbundes zu besuchen. Dort kann Leona sich noch mehr auf den Sport konzentrieren, als sie es zurzeit sowieso schon tut.

Das ist aber auch nötig, wenn man, wie Leona Michalski, auf einem derart hohen Niveau Badminton spielt. Seit Anfang Juli diesen Jahres gehört sie dem Bundeskader, genauer dem D/C-Kader, des Deutschen Badminton Verbandes an. Dort ist sie die Jüngste aller Nominierten. Um weiterhin auf konstantem Level spielen zu können, ist regelmäßiges Training natürlich sehr wichtig.

„Ich habe an jedem Wochentag Training, am Wochenende sind dann oft Turniere“, sagt Leona Michalski. Zu viel wird ihr das nicht: „Wenn ich zum Beispiel einmal für die Schule lernen muss, dann lasse ich das Training auch mal ausfallen“. Da setzt sie Prioritäten. Und auch für Freunde bleibt noch Zeit, obwohl sie pro Woche mehr als zehn Stunden auf dem Badmintonfeld verbringt. „Ich habe immer abends Training. Dann ist man zwar spät zuhause, aber man hat nachmittags noch Zeit, um andere Sachen zu machen“, sagt Leona Michalski. Natürlich musste sie auch schon einmal Verabredungen für Badminton absagen, aber „das mache ich gerne, da haben auch alle Verständnis für“, sagt sie. „Manchmal ist es schon stressig, aber trotzdem immer schön.“

Auch ihre Schule unterstützt sie. An der Gesamtschule Buer-Mitte ging sie bis zum Sommer in die Sportklasse. Das bedeutet: Wenn morgens Training anstand, konnte sie dorthin gehen, den verpassten Schulstoff später nachholen.

Und auch sonst spielt die Schule eine nicht ganz unwichtige Rolle in Leonas Badminton-Laufbahn. Denn als sie sieben Jahre alt war, kam Holger Strauss, Jugendwart der Badminton-Abteilung des PSV Gelsenkirchen und gleichzeitig auch Trainer, in Leonas Grundschule. Leona Michalski war begeistert, guckte sich beim PSV um, und kam nicht mehr weg vom Badminton. Bis heute heißt ihr Trainer: Holger Strauss.

Zu Beginn des neuen Schuljahres, das in Hamburg erst im September anfängt, wird sich das dann ändern. Leona zieht in die Hansestadt, zum Stützpunkt des DOSB. Um sich ihrem Sport noch mehr widmen zu können. Dort wird sie einiges erwarten. Zum Beispiel ein neuer Trainer aus Indonesien, einer Topnation im Badminton. „Der neue Trainer soll sehr hartes Training machen. Aber nur so kann man besser werden“, sagt Leona.

Größtes Ziel: Olympia 2024

Besser werden will sie auf jeden Fall, vor allem, um ihr größtes Ziel zu erreichen: Die Teilnahme an den Olympischen Spielen. „2020 wird das zu früh sein, da bin ich ja erst 18“, sagt Leona: „Aber wenn ich es zu den Spielen 2024 schaffen würde, wäre ich total froh.“

Leicht wird Leona der Abschied nicht fallen. „Aber an den Wochenenden und in den Ferien kann ich ja nach Hause kommen“, sagt sie. Vermissen wird sie auch ihre Schulklasse, von der sie ein Fotoalbum geschenkt bekommen hat, als Erinnerung. Eine Erinnerung ist auch der Glaspokal, den sie für die Wahl zur Gelsenkirchens Jugendsportlerin des Jahres bekommen hat, zusammen mit dem Preisgeld. Auch das wird mit nach Hamburg kommen, wenn Leona es bis dahin nicht schon ausgegeben hat. Für Badminton-Sachen.