Gelsenkirchen/Guangzhou. Dennis Aogo geht in seine 13. Profi-Saison. Der 29-jährige Linksfuß will beim FC Schalke 04 ein Leitwolf sein – aber auf seine eigene Art.
- Dennis Aogo geht in seine 13. Profi-Saison.
- Der 29-jährige Linksfuß will beim FC Schalke 04 ein Leitwolf sein.
- Aber er will seine eigene Art behalten.
Nimmt man die Schlagzeilen der Regenbogenpresse als Maßstab, dann ist Dennis Aogo die schillerndste Figur im Schalker Kader. „Er wird Vater“, berichtete die Gala kürzlich auf ihrer Internetseite von „tollen Neuigkeiten“. Auch die erst im Mai gefeierte Hochzeit mit Ina wurde nicht unerwähnt gelassen – handelt es sich bei der Braut und werdenden Mutter doch um die schönste Spielerfrau der Bundesliga. Das hat eine Umfrage eines Marktforschungsinstituts ergeben.
Wer Dennis Aogo trifft, wird jedoch wenig Glamour entdecken, Starallüren auch gar nicht. Aogo ist ein eher stiller Vertreter, man könnte auch vermuten: ein Mitläufer.
Schalkes Aogo will authentisch bleiben
Doch der 29-Jährige sieht sich als Führungsspieler. „Das ist nicht erst jetzt der Fall. Ich bin mittlerweile in meiner 13. Profi-Saison, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Da ist es verpflichtend, eine solche Rolle anzunehmen“, sagt der Defensiv-Allrounder.
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Nun, zu Beginn der Vorbereitung ist Aogo vielleicht besonders wichtig. Außer Klaas-Jan Huntelaar und Ralf Fährmann sowie Neuzugang Naldo fallen einem nicht viele potenzielle Führungsspieler ein. Aogo aber will auch einer sein – auf seine eigene Art: „Ich fühle mich in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen. Aber das sollte nicht aufgesetzt sein. Ich tue keine Dinge, die nicht meinem Charakter entsprechen. Aber es ist schon mein Anspruch, eine gewisse Führung gegenüber anderen Spielern umzusetzen. Diese Rolle sehe ich deshalb definitiv für mich“, erklärt der Linksfuß.
Im Trainingslager in China will auch Aogo seinen Teil dazu beitragen, dass aus dem Kader ein echtes Team wird. Alle Schalker Verantwortlichen haben jüngst unterstrichen, wie wichtig der Mannschaftsgeist sein kann. Aogo aber betont, dass dieser Prozess jetzt erst beginnt. „Über Teambuilding oder das Zusammenschweißen der Mannschaft kann man erst dann richtig sprechen, wenn alle Spieler an Bord sind“, gibt der ehemalige Nationalspieler zu bedenken. Darum liegt der Fokus in der Vorbereitung zunächst noch auf der körperlichen Fitness – und im aktuellen, besonderen Fall natürlich auf dem PR-Aspekt der China-Reise.
Aogo ist zum ersten Mal in China
Aogo ist zum ersten Mal dort. „Ich hatte große Vorfreude, gerade weil ich nicht wusste, was uns dort erwartet. Aber ich bin immer offen für Neues und deshalb freue ich mich, jetzt mal China kennenzulernen“, sagt der gebürtige Karlsruher.
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Er kennt das Fußballgeschäft mittlerweile gut genug, um zu wissen, warum es so wichtig ist, sich auf dem asiatischen Markt zu präsentieren. „Wir beschweren uns immer, dass in England so viel mehr Geld fließt als in der Bundesliga. Aber man kann sich nicht darüber beklagen, ohne etwas dafür zu tun, damit es sich ändert. So eine Reise ist deshalb notwendig. Nicht nur für Schalke 04, sondern auch für ganz andere Mannschaften. Wir als Spieler sind dabei und versuchen das Beste daraus zu machen.“
Spätestens, wenn die Schalker am Sonntag zurückkehren, wollen sie richtig fit werden. „In den letzten zwei, drei Wochen der Vorbereitung wird dann die Feinabstimmung vorgenommen. Dann wird sich auch zeigen, wie das Team funktioniert“, meint Aogo.
Gerade in Naldo („Ich glaube, dass er von seiner Qualität und seinem Charakter her super für uns ist“) hat Aogo nun wohl einen Bruder im Geiste. „Für eine Mannschaft ist es immer gut, wenn sich die Verantwortung auf viele Schultern verteilt. Das ist auf Schalke besonders wichtig, denn dort gibt es auch sehr viel zu schultern, das Gewicht, das getragen werden muss, ist sehr groß“, sagt Aogo.