Gelsenkirchen.
Am Donnerstagabend trägt Leon Goretzka wieder den Adler auf der Brust. Gemeinsam mit Max Meyer und Leroy Sané geht es in Frankfurt gegen die Färöer Inseln, im Anschluss reist die deutsche U21-Nationalmannschaft dann nach Russland. Nach seiner Schultereckgelenksprengung ist er gerade wieder rechtzeitig fit geworden, um die Elf von Trainer Horst Hrubesch in den womöglich entscheidenden Spielen anzuführen.
Dass er die Länderspiele absagt, kam für Goretzka nicht in Frage: „Wir haben zwei ganz wichtige Spiele und ich bin Kapitän dieser Mannschaft. Da will ich das Team jetzt nicht hängen lassen. Wenn wir die beiden Spiele gewinnen, können wir uns schon für die EM qualifizieren. Das ist das absolute Ziel. Also werde ich mit einem guten Gewissen hinfahren“, sagte er nach seinem erfolgreichen Comeback gegen Borussia Mönchengladbach.
Dieses kam für viele Beobachter nach seiner Verletzung erstaunlich früh. Nicht aber für den Rekonvaleszenten selbst. „Für mich war es nicht überraschend. So etwas spricht man schon im Vorfeld ab. Ich hatte mir intern nach der Verletzung auch selbst Gladbach als Ziel gesetzt. Dass es gelungen ist, macht mich sehr glücklich“, bekannte Goretzka und richtete der medizinischen Abteilung noch ein Dankeschön aus.
Schließlich wurde das Ganze noch von Goretzkas erstem Saisontor zum 2:1-Sieg gekrönt. „Ich hatte in dieser Saison im Abschluss viel Pech. Entweder ging der Ball an die Latte oder die Torhüter haben gute Paraden gezeigt“, meinte Goretzka. Da sei es jetzt „ein bisschen Ironie des Schicksals“ gewesen, dass der Ball erst von Gladbachs Granit Xhaka entscheidend abgefälscht werden musste, um „dann so reinzutrudeln“.
Über das Wie redet bald keiner mehr
Darüber wird man in ein paar Wochen nicht mehr viel sprechen. Gleiches gilt für die Umstände, unter denen der Sieg gegen Gladbach zu Stande kam. „Das Schöne im Fußball ist, dass in zwei Wochen auch niemand mehr fragen wird, wie wir dieses Spiel gewonnen haben“, kommentierte der 21-Jährige die schwache Schalker Leistung. Für den Bochumer war allein entscheidend, dass das knifflige „Sechs-Punkte-Spiel“ (Goretzka) aus Schalker Sicht gut ausgegangen war.