Ückendorf. .

Das Etappenziel ist erreicht. Schalkes U19 hat das Rennen um die Westdeutsche Meisterschaft wieder spannend gemacht. Hochspannend sogar. Mit 2:1 gewann die Mannschaft von Norbert Elgert am Sonntag das Revierderby gegen Borussia Dortmund. Der BVB bleibt zwar Spitzenreiter, hat aber nur noch einen Punkt Vorsprung vor den Schalkern. Die Königsblauen sind wieder in Schlagdistanz. Es war ein hochintensives Spiel, eine Partie auf allerhöchstem U19-Niveau, die auch Ex-Bundestrainer Berti Vogts gefallen haben dürfte.

„Aufgrund des zweiten Durchgangs haben wir sicherlich nicht ganz unverdient gewonnen. Es gibt nicht viele Teams in Deutschland, die dieser Mannschaft Paroli bieten können“, sagte Norbert Elgert. Anders als nach anderen Derbysiegen verzichteten die Schalker nach Abpfiff aber auf den großen Jubel. Dieser Sieg ist zwar ein besonderer Erfolg, aber nur eine Momentaufnahme. Schalke hat das von Norbert Elgert so betitelte „Spiel der Spiele“ gewonnen. Nicht mehr und nicht weniger.

Die erste Halbzeit gehörte dem BVB. Schalke begann nervös und hatte Glück, schon nach sechs Minuten klärte Jacob Rasmussen den Ball auf der Linie. Torwart Sascha Algermissen war schon geschlagen. Vor allem Christian Pulisic, der für die Dortmunder schon vier Mal in der Bundesliga auflief, bekamen die Schalker kaum in den Griff. Der amerikanische Jugend-Nationalspieler scheiterte zweimal aus aussichtsreicher Position, einmal traf er die Latte. Außerdem hatte Janni Serra vor dem Pausenpfiff die große Chance zur Dortmunder Führung, der Ball ging knapp am Tor vorbei.

Elgerts Fazit vom ersten Durchgang lautete: „Der BVB war die klar bessere Mannschaft. Da hatten wir das nötige Quäntchen Glück, nicht sogar deutlich in Rückstand zu geraten . Über Taktik wollte der Fußballlehrer in seiner Halbzeitansprache deshalb gar nicht mehr viel reden. Zwei Dinge habe er seine Spielern mit auf den Weg gegeben: sie sollen den Kopf einschalten und mit dem Herzen Fußball spielen. Eine Botschaft, die ankam.

Pronichev trifft zur Schalker Führung

Dortmund, die wahrscheinlich spielstärkste U19-Mannschaft Deutschlands, war Schalke im zweiten Durchgang in allen Bereichen unterlegen. Die Schalker gewannen deutlich mehr Zweikämpfe, hatten mehr Ballbesitz und machten auch die Tore. Ein ganz anderes Bild als noch in den ersten 45 Minuten.

Es waren erst zwei Minuten gespielt, als Paul Stieber den Ball auf Maxim Pronichev spielte und der Torjäger aus kurzer Distanz Dortmunds Torwart Dominik Reimann tunnelte, die Führung für Schalke. Die Dortmunder waren geschockt, und Schalke hatte jetzt auch das Publikum hinter sich, das nach jeder gelungenen Aktion applaudierte und zwischendurch auch mal zum Ausdruck brachte, was ein Schalker eigentlich von einem Dortmunder hält. Knapp 1500 Zuschauer dürften nach Ückendorf gekommen sein.

Nach 54. Minuten erhöhte Fabian Reese auf 2:0. Oktawian Skrzecz, der schon nach einer halben Stunde für den schwachen Christian Sivodedov ins Spiel gekommen war, spielte den Ball von der rechten Seite in den Strafraum, Reese stoppte ihn und schob überlegen ein. Diese Kaltschnäuzigkeit fehlte dem 18-jährigen Stürmer, der in diesem Monat auf Schalke einen Profivertrag bis 2019 unterschrieben hat, anschließend in zwei Situationen. Für den BVB hätte es auch richtig bitter werden können.

Stattdessen brachte Etienne Amenyido sein Team in der 88. Minute wieder zurück ins Spiel, in der Schlussphase drückte der BVB nochmal auf den Ausgleich, Schalke überstand aber auch die dreiminütige Nachspielzeit. Und ist deshalb der Sieger des Spiels der Spiele.

Elgert versicherte, den Sieg am Sonntag zu genießen. Auch wenn er der Meinung war, dass seine Spieler das etwas mehr als er tun würden. Ab heute richtet sich sein Fokus dann allein auf das nächste Spiel, auf das nächste Derby. Sonntag geht’s zu Rot Weiss Essen. Ein Team, das Schalke beim 1:1in der Hinrunde ganz schön weh getan hat.