Erle. . Im Sommer stieg er mit dem Erler SV 08 in die Fußball-Bezirksliga auf, jetzt warf Trainer Rüdiger Kürschners hin. „Es knistert nicht mehr“, sagt er.

Rüdiger Kürschners ist ab sofort nicht mehr Trainer des Fußball-Bezirksligisten Erler SV 08. Der 65-Jährige erklärte nach der 0:1-Heimniederlage gegen TuS Bövinghausen, dass er seinen bis Juni 2017 laufenden Vertrag nicht erfüllen und auch auf alle finanziellen Leistungen verzichten werde. „Wir gehen in aller Freundschaft auseinander“, erklärte der erfahrene Coach.

„Ich habe eine richtig geile Zeit verbracht in Erle“, fügt Rüdiger Kürschners hinzu. Als er im November vor drei Jahren zum Erler Forsthaus zurückgekehrt war, fand er eine recht perspektivlose Mannschaft vor, die im unteren Tabellenmittelfeld der Kreisliga A herumdümpelte. Er baute ein neues Team auf, mit dem er zunächst knapp den Meistertitel verpasste. In diesem Sommer gelang dann der ersehnte Aufstieg in die Bezirksliga - ohne eine einzige Niederlage.

In der neuen Spielklasse erwischten die Erler einen denkbar schlechten Start. Im Derby gegen die SSV Buer, das mit 0:2 verloren ging, verletzte sich Stamm-Torhüter Daniel Spielhoff so schwer an der Schulter, dass er erst wieder in der Rückrunde einsteigen kann. Außerdem sah Marvin Pachan in diesem Auftaktspiel die Rote Karte.

Im Laufe der folgenden Wochen machte sich vermehrt Unruhe breit am Forsthaus. „Irgendwann war dann der Zeitpunkt erreicht, an dem ich merkte, dass ich die Köpfe der Spieler nicht mehr erreichte, dass die Chemie nicht mehr stimmte“, so Rüdiger Kürschners. „Es knisterte einfach nicht mehr. Es ist dann einfach besser, dem Verein die Möglichkeit zu geben, einen anderen Trainer zu holen.“ Die Erler belegen derzeit Rang elf in der Staffel 9, liegen vier Punkte vor den Abstiegsplätzen.

Auf die Frage, wie es mit ihm weitergeht, antwortet Rüdiger Kürschners: „Egal, wie alt ich bin: Ich werde dem Fußball immer zugetan bleiben.“ Ob er noch einmal einen anderen Klub übernehmen wird? „Das weiß ich jetzt noch nicht. Ich lasse zunächst alles auf mich zukommen.“

Kurz vor dem Trainer erklärte auch Reiner Poel, der Sportliche Leiter des ESV 08, seinen Rücktritt. Aus beruflichen Gründen, wie es heißt. Ellen Kürschners, die Ehefrau von Rüdiger Kürschners wird dem Spiel-Verein als Geschäftsführerin erhalten bleiben.

Ein Nachfolger von Rüdiger Kürschners als Trainer steht noch nicht fest. „Wir werden nichts überstürzen“, sagt Vorsitzender Ralf Hirnstein. „Für uns kam der Rücktritt überraschend.“ Bis zur Winterpause wird Co-Trainer Christoph Auth mit dem 2. Vorsitzenden Andreas Sasse das Team übernehmen.