Gelsenkirchen. . Schalkes U23 empfängt nach drei Jahren Pause am Mittwoch wieder den Rivalen aus Dortmund. Trainer Jürgen Luginger hat als Aktiver gute Derby-Erinnerungen
Sein schönstes Derby-Erlebnis als aktiver Spieler? Wenn Jürgen Luginger darüber nachdenkt, kommt er ziemlich schnell auf den 24. August 1991: „Damals haben wir zu Hause klar gewonnen, ich glaube mit 4:2, und ich habe ein Tor geschossen.“ Es war sogar ein 5:2, mit dem Schalke damals kurz nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga den Erzrivalen Borussia Dortmund aus dem Parkstadion gefegt hat, und es bleibt das Fazit: Derbys kann „Lugi“ – zumindest als Spieler.
Am heutigen Mittwoch nun hat er sein erstes Derby gegen den BVB als Trainer der Schalker U23: Um 15.30 Uhr geht’s in der Wattenscheider Lohrheide gegen Borussia Dortmund II um Regionalliga-Punkte. Doch auf die alten Zeiten muss der Ex-Profi nicht zu sprechen kommen, wenn er seine Jungs vorher darauf einstimmt. „Vor diesem Spiel braucht man keine großen Motivationsreden zu halten“, sagt Luginger. Einige seiner Spieler sind ohnehin durch die Zeit in der U19 derby-erfahren – und andere, wie zum Beispiel Tjorben Uphoff, sind vor der Saison als ausgewiesene Schalke-Fans zu den Königsblauen gewechselt. Da hat man die Rivalität im Blut.
Der BVB kreuzt heute nach drei Jahren Abstinenz erstmals wieder bei Schalkes Reserve auf, weil er in der vergangenen Saison aus der dritten Liga abgestiegen ist. Danach taten sich die Schwarz-Gelben, die vom ehemaligen Schalke-Profi David Wagner trainiert werden, zunächst auch in der Regionalliga schwer. Doch inzwischen haben sie sich stabilisiert und von den letzten vier Spielen drei gewonnen. Zudem weiß Luginger: „Sie erhalten regelmäßig Unterstützung aus dem Profi-Kader.“ Zuletzt waren Moritz Leitner, ein ehemaliger U21-Nationalspieler, und Marvin Ducksch für die U23 am Ball. Ein besonderer Spaß wäre es sicher, wenn Kevin Großkreutz noch mitspielen würde – das hat er zu Saisonbeginn getan, ehe er dann doch lieber in die Türkei wechselte. Luginger nimmt’s alles sportlich und sagt über den BVB: „Das ist eine gute Mannschaft, da müssen wir richtig dagegenhalten.“
Doch auch Schalke hat zuletzt ja gut gepunktet, die Königsblauen sind seit fünf Spielen ungeschlagen, auch wenn der knappe 3:2-Erfolg am vergangenen Samstag beim Schlusslicht Wegberg-Beeck alles andere als eine Glanznummer war. Doch unterm Strich hat sich die Mannschaft um den zuletzt so erfolgreichen Torjäger Alexei Gasilin stabilisiert – es wird interessant sein zu sehen, wie sich der junge Russe gegen die gleichaltrigen Talente aus der Nachbarstadt schlägt. Verzichten muss Luginger neben den verletzten Sven Köhler und Dominik Oehlers noch ein weiteres Mal auf den an der Leiste operierten Christian Mauersberger – „sein Fehlen tut uns weh“.
„Wir haben in den letzten Wochen gute Spiele gemacht. Jetzt wollen wir die Serie auch im Derby weiterführen“, betont Schalkes Trainer, der sich aus seiner aktiven Zeit übrigens noch an ein weiteres herausragendes Derby-Erlebnis erinnern kann. Es war am 22. August 1992, als Günter Schlipper den BVB tanzen ließ und Udo Lattek als Schalker im Dortmunder Stadion jubelte – nach einem 2:0-Sieg.