Schalke. . Nach mehr als sechs Jahren ist der Erler SV 08 zurück im überkreislichen Fußball. Der traditionsreiche Klub vom Forsthaus gewann an diesem Sonntag das Aufstiegsspiel der beiden Kreisliga-A-Meister gegen Westfalia 04 verdient mit 2:1.
Nach mehr als sechs Jahren ist der Erler SV 08 zurück im überkreislichen Fußball. Der traditionsreiche Klub vom Forsthaus gewann an diesem Sonntag das Aufstiegsspiel der beiden Kreisliga-A-Meister gegen Westfalia 04 verdient mit 2:1 und darf in der kommenden Saison wieder in der Bezirksliga antreten. Den unterlegenen Bismarckern bleibt als Trost, ihre zweite Chance auf den Aufstieg in zwei Entscheidungsspielen am Donnerstag und am kommenden Sonntag gegen die DJK Wattenscheid zu suchen.
Es gab unter den 1200 zahlenden Zuschauern auf der Sportanlage am Schürenkamp in Schalke wohl niemand, der den Erlern nicht den Aufstieg gönnte. Auch Westfalias Trainer Holger Gehrmann reihte sich fair in die Reihe der Gratulanten ein. „Wenn eine Mannschaft ein ganzes Jahr unbesiegt bleibt wie der Erler SV 08, dann hat sie auch den Aufstieg verdient. Es wäre Wahnsinn, wenn es die Erler nicht gepackt hätten“, meinte er.
Sein Trainer-Kollege Rüdiger Kürschners genoss den ersten Aufstieg seiner Karriere und lobte sein Team: „Es ist toll, was wir in den letzten zweieinhalb Jahren auf die Beine gestellt haben. Ich bin unheimlich stolz auf die Truppe.“ Er betonte, dass seine Truppe normalerweise eine höheren Spielgeschwindigkeit an den Tag legen kann, aber darum ging es bei diesem Showdown nicht. An diesem Sonntag ging es vor allem darum, die Nerven im Griff zu haben.
Der ESV hatte damit anfangs seine Schwierigkeiten. Die ersten gefährlichen Szenen gehörten nämlich dem Nachbarn jenseits des Rhein-Herne-Kanals. Christopher Krämer gab einen Warnschuss ab. Er traf aus über 20 Metern die Latte (10.). Kurz darauf vergab Michel Sieckelmann recht knapp (13.). Dass Furkan Madenci mit einem Flachsschuss das 1:0 für Westfalia 04 erzielte, kam so überraschend zu diesem Zeitpunkt nicht (16.).
Aber danach zeigte sich, warum der Erler SV 08 die gesamte Saison in der Staffel 1 ohne Niederlage geblieben ist. Diese Mannschaft hat einen unbändigen Willen, sie will einfach nicht verlieren. Erkan Daglioglu gab nach dem Rückstand die erste Antwort, er scheiterte jedoch an Westfalias Schlussmann Fabian Maraun (17.). Aber dann fiel er doch, der Ausgleich zum 1:1. Fabian Maraun wehrte einen Weitschuss von Daniel Broll zu kurz ab, Chris Hegemann war zur Stelle und staubte ab (23.).
Chris Hegemann hatte vier Minuten vor der Pause sogar die Gelegenheit, ein zweites Tor zu erzielen, aber er vergab einen von Christian Frühling an Perry Pfeng verursachten Foulelfmeter kläglich. „Er ist sonst ein sicherer Strafstoßschütze“, meinte Rüdiger Kürschners. Diesmal hatte Fabian Maraun nicht die geringste Mühe, den harmlos getretenen Ball zu halten.
Nach der Pause flachte die intensiv geführte Partie etwas ab, aber sie behielt bis zum Schlusspfiff des souveränen Schiedsrichters Marcel Neuer ihre Spannung. Die Erler hatten mehr von der zweiten Halbzeit, und deshalb war es folgerichtig, dass Nico Dziabel mit einem Kopfball nach einer Ecke von Marvin Pachan für das entscheidende Tor zum Erler Aufstieg sorgte. Es war der erste Saisontreffer des Linksverteidigers. „Endlich durfte ich mal mit nach vorne“, jubelte der 22-Jährige - und mit ihm die gesamte Mannschaft, die ein grandioses Jahr mit diesem Sieg krönte.