Gelsenkirchen. .

Norbert Elgert hat den Abend nach dem Einzug ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft mit seiner Familie verbracht. Es wurde gut gegessen, ein, zwei Bier habe sich der Cheftrainer der Schalker U19 auch gegönnt. Die große Sause mit der Mannschaft soll dann nach dem Endspiel folgen. Im besten Fall als Deutscher Meister. „Auch wenn wir schon Deutscher Vizemeister sind, ist es jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für eine Feier. Wir haben noch ein großes Ziel“, sagt Elgert.

Das Spiel am Sonntag in der Veltins-Arena gegen den Karlsruher SC war eine Viertelstunde beendet, als auch Horst Heldt in die Kabine der U19 lief, gemeinsam mit Gerhard Zuber, Direktor Sport auf Schalke. „Beide haben der Mannschaft herzlich gratuliert“, sagt Elgert. Von Roberto Di Matteo, der ebenfalls im Stadion war, habe Elgert eine Glückwunsch-SMS erhalten. Die besten Wünsche für das Endspiel am Pfingstmontag gegen den xxx gab es am Sonntag auch von Ralf Fährmann, Sead Kolasinac und Christian Fuchs, die das 1:1 gegen den Karlsruher SC an ihrem freien Tag von der Tribüne verfolgten. Sowohl Fährmann als auch Kolasinac standen ja schon mit Elgert und der U19 in einem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Fährmann 2006, Kolasinac 2012. Beide Male hieß der Deutsche Meister: FC Schalke 04.

Sané spielte im April in der U19

Leroy Sané war am Sonntag selbstverständlich da, um seine Mannschaft spielen zu sehen. Er wurde nach dem Spiel sogar auf dem Videowürfel eingeblendet. Seinen letzten Einsatz in der U19 hatte Sané im April im Topspiel gegen den 1. FC Köln. Seitdem ist der junge Stürmer fester Bestandteil der Mannschaft von Di Matteo.

Norbert Elgert hofft darauf, dass er im Finale mit Sané planen kann. „Er hätte uns auch gegen Karlsruhe geholfen“, sagt der 58-Jährige. „Auch wenn ich ihn nur in der Schlussphase hätte bringen können.“ Beim KSC etwa kam Boubacar Barry nach einer Stunde ins Spiel und sorgte in der Offensive für viel Wirbel. Der 19-Jährige spielte für Karlsruhe schon in der 2. Bundesliga. Mit Blick auf das Endspiel sagt Elgert: „Diese Chance darf man Leroy nicht nehmen. Man darf sie auch der Mannschaft nicht nehmen. Und man sollte sie dem Verein nicht nehmen.“

Der Cheftrainer will die sieben Tage bis zum Endspiel nutzen, um „aufzutrainieren“, aber auch, um am Defensivverhalten zu feilen. Der Trainer bemängelt vor allem, dass sein Team in beiden Halbfinalspielen gegen den Karlsruher SC zu viele Torchancen zugelassen hat.

Vier Jungjahrgänge in der Startelf

Trotz aller Euphorie laufen im Hintergrund natürlich schon die Vorbereitungen für die neue Saison. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Alles andere wäre ein fataler Fehler. Die Zukunft ist ganz schnell wieder Vergangenheit“, weiß Elgert. Der Fußballlehrer hebt diesbezüglich die „hervorragende Arbeit“ von Knappenschmiede-Direktor Oliver Ruhnert hervor. „Er bringt sehr viel Manpower und Energie für uns auf“, betont Elgert. Die Unterstützung von Horst Heldt für den Nachwuchsbereich sei ebenfalls groß.

Die Kaderplanungen seien bei­nahe abgeschlossen, etwa die Hälfte der Spieler bleibt noch in der U19. Am Sonntag gegen den Karlsruher SC standen mit Jacob Rasmussen, Joshua Bitter, Paul Stieber und Fabian Reese vier Spieler des jungen Jahrgangs in der Startelf. Auch Christian Sivodedov, den Schalke zu Jahresbeginn aus der schwedischen ersten Liga holte, könnte Spieler der U19 bleiben. Norbert Elgert kündigt schon heute an, sich dafür starkmachen zu wollen. Für den gewaltigen Sprung zu den Profis sei es noch zu früh.

Wie auch immer: Norbert Elgert ist guter Dinge, dass Schalke auch im nächsten Jahr eine U19-Mannschaft stellen wird, die dem „haushohen Favoriten BVB“ begegnen kann. Im besten Fall als Deutscher Meister.