Gelsenkirchen. . Francesco Pianeta ist derzeit viel unterwegs. Der Schwergewichtsboxer pendelt von Termin zu Termin. Das hat seinen Grund. Denn der Horster steht vor seinem nächsten großen Kampf. Er bekommt zum zweiten Mal die Chance, Weltmeister im Schwergewicht zu werden.

Francesco Pianeta ist derzeit viel unterwegs. Der Schwergewichtsboxer pendelt von Termin zu Termin. Das hat seinen Grund. Denn der Horster steht vor seinem nächsten großen Kampf. Er bekommt zum zweiten Mal die Chance, Weltmeister im Schwergewicht zu werden. Am 11. Juli trifft er in Magdeburg auf den amtierenden WBA-Weltmeister Ruslan Chagaev aus Usbekistan.

Seine erste Chance ließ Francesco Pianeta ungenutzt. Vor zwei Jahren hieß der Gegner allerdings auch Wladimir Klitschko, dem er durch K.o. in der sechsten Runde unterlag. Damals boxte der Horster aber noch unter italienischer Flagge. Seit ein paar Wochen ist er nun Deutscher. „Es war ein Wunsch von mir, Deutscher zu werden“, sagt der 30-Jährige.

Der Wunsch wurde erfüllt, nun hat er aber einen großen Traum. „Dieser Kampf ist etwas ganz Großes für mich. Ich könnte erster deutscher Weltmeister nach Max Schmeling werden“, sagt Francesco Pianeta. „Ich könnte in die Geschichtsbücher eingehen.“ Das klingt vielleicht hochtrabend, doch so ist der Horster bei weitem nicht. Er schätzt seine Chancen ganz realistisch ein. „Das wird kein leichtes Ding“, sagt Pianeta. „Mein Gegner ist erfahren, hat gegen die Stärksten geboxt. Die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig. Die Tagesform wird entscheiden.“

Der 36-jährige Ruslan Chagaev bringt viel Erfahrung mit in den Ring, schließlich hat er schon sieben WM-Kämpfe hinter sich. Der in Hamburg lebende Usbeke schrieb schon Geschichte, als er 2007 in seinem ersten WM-Kampf den bis dahin ungeschlagenen und übermächtigen WBA-Weltmeister Nikolay Valuev besiegt hatte. „Ruslan hat damals Valuev taktisch klug geboxt und mich wie alle Fans des Boxens schwer beeindruckt“, sagt Pianeta. „Für meinen Traum, Weltmeister zu werden, ist Ruslan eine große Hürde, aber ich nehme gerne große Herausforderungen an.“

Am kommenden Montag beginnt für den Horster nun die spezielle WM-Vorbereitung. Für drei Wochen geht es nach München zu Alfred Segerer. „Der macht mich fit“, sagt Pianeta über einen der erfolgreichsten Konditions- und Athletiktrainer. Die Wochenenden wird Francesco Pianeta immer zuhause verbringen. Doch auf der faulen Haut wird er nicht liegen. „Für den Samstag habe ich einen Trainingsplan. Sonntag habe ich dann frei“, sagt der Horster.

Nach diesen drei Wochen geht es wieder nach Magdeburg zu seinem Trainer Dirk Dzemski vom SES-Boxstall. Dann wird mit dem Sparring die heiße Phase eingeläutet. Auch wenn es harte Arbeit ist, Francesco Pianeta hat Spaß am Training. Denn er lebt für seinen Traum.