Ein Einbruch in die Sporthalle und Zerstörung des Sportgerätes führten zur Spielabsage und bringen die restlichen Partien in Gefahr.

Mit einem Sieg im Heimspiel gegen die IVA Rhein-Main Patriots aus Assenheim wollten die Hockeyskater der SHC Wohnbau Rockets die Vorrundenmeisterschaft in der 1. Bundesliga am vorletzten Spieltag perfekt machen – doch daraus wurde nichts. Die Begegnung wurde kurzfristig abgesagt. Unbekannte waren in die Halle eingebrochen, haben Teile der Ausrüstung gestohlen und sämtliche Stöcke des Bundesliga-Teams zerstört. Daher ist nun sogar die weitere Spielteilnahme der Raketen fraglich.

Schlichtweg fassungslos war der SHC-Vorsitzende Thomas Böttcher, als er von den Ereignissen erfuhr und sich in Windeseile zum Ort des Geschehens begab. „Das ist für uns eine doppelte Katastrophe. Zum einen das Sportliche betreffend, da ich gar nicht weiß, ob es überhaupt noch einen möglichen Nachholtermin gibt. Und zum anderen in finanzieller Hinsicht.“ Ohne einen echten Überblick über den entstandenen Schaden zu haben, wollte Böttcher die Kosten zunächst nicht beziffern. Doch diese könnten schnell in fünfstellige Höhen steigen.

Für die chronisch klammen Randsportler bedeutet das den größtmöglichen Unfall. Ohnehin kratzen die Rockets Jahr für Jahr unter großen Mühen die nötigen Mittel für die Rahmenkosten zusammen. Luft, ja gar Spielraum für Tausende Euro an Zusatzkosten, gibt es nicht. „Eine spontane Lösung für die Situation haben wir leider nicht. Sobald wir wissen, um welche konkrete Summe es geht, kennen wir das Ziel und wissen, wie viel Geld wir auftreiben müssen“, sagt Böttcher.

Ob das gelingen wird, vermag Böttcher vor allem angesichts des engen Zeitkorridors von nur wenigen Tagen bis zum nächsten Spiel nicht zu sagen: „Wir wissen, wie schwierig es ist, Geld für unseren Sport zu generieren. Daher gibt es so kurz nach den Vorfällen erst einmal wenig Grund für Optimismus.“

Damit könnten die bisher so atemberaubende Saison und der sportliche Höhenflug der Raketen im Extremfall in einem kolossalen und unverschuldeten Absturz enden. Für das Pokalfinale in rund drei Wochen haben sich die Essener als Favorit qualifiziert, und in der Meisterschaft dominieren sie seit Monaten. Bisher ein Wahnsinns-Jahr für den SHC. Doch nun das. Und eine Versicherung, die den Schaden übernehmen könnte, gibt es nicht.

„Es ist klar, dass wir die Kosten nicht alleine stemmen können und auf Unterstützung von außen angewiesen sind. Auch Privatpersonen können uns helfen“, appelliert Thomas Böttcher. Denn obwohl es gerade nicht gut aussieht für den SHC, so werden die Raketen diesmal abseits des Feldes alles geben, damit sie ihre Saison am Ende noch sportlich krönen können.