Mit einem Sieg der Luxemburgerin Mandy Minella, die in den Diensten des Bundesligisten Ratingen steht, endeten die TVB Ladies Open nach sieben Tagen auf der Anlage des TC Bredeney am Zeißbogen. Die-28 Jährige nahm Siegprämie, Pokal und Weltranglistenpunkte mit in die Heimat, die sie aber erst über einen Umweg erreichen wird: Bei den 128. Wimbledon Championships wird sie versuchen, über die Qualifikation ins Hauptfeld vorzudringen. Begleitet wird sie von ihrer Finalgegnerin Richel Hogenkamp, die ebenfalls am 23. Juni in London antritt. „Es war ein erstklassiges Turnier. Ich habe mich in Essen sehr wohl gefühlt“, lobte Mandy Minella den Bredeneyer Ausrichter. Das Organisationsteam um Sportdirektor Torsten Rekasch und Isolde Dehmel brachte das mit 25 000 US-Dollar ausgestattete ITF-Turnier problemlos über die Bühne.

Mandy Minella wusste mit dem Erfolg ihre Favoritenstellung in Essen zu unterstreichen. Die 140. der Weltrangliste – in Bredeney an Position eins gesetzt – wurde allerdings hart gefordert. Ebenso wie Richel Hogenkamp setzte sie sich in drei Spielen erst nach drei Sätzen durch. Vor allem die Siege gegen die Französin Constance Sibille und die mit einer Wild Card des DTB ins Hauptfeld gesetzt Tatjana Maria kosteten Kraft.

Hogenkamp mit Willensstärke

Richel Hogenkamp (Bocholt) bewies nach leichten Auftaktsiegen gegen Lina Hohnhold und Natalia Orlova ebenfalls ihre kämpferischen Qualitäten. Gegen Kristina Barrois und ihre Landsmännin Lesley Kerkhove kam sie nach Rückständen immer wieder zurück.

Willensstärke bewies die 22-Jährige auch im Finale. In dem druckvollen Grundlinienduell gegen Minella lang sie schnell 1:5 zurück und gab den Satz mit 2:6 an die Luxemburgerin ab. Im zweiten Durchgang hatte sie mit ihrer knallharten beidhändigen Rückhand allerdings den besseren Start und ging mit zwei Breaks 3:0 in Führung. Mandy Minella drehte das Match zum 4:3, wurde jedoch gekontert und gab den Satz mit 4:6 ab. Der dritte Durchgang entwickelte sich erneut zu einem Spiel auf Augenhöhe. Die 5:3-Führung brachte jedoch die Vorentscheidung zugunsten von Mandy Minella.

Torsten Rekasch, Sportdirektor des TC Bredeney, war mit der zweiten Auflage des Damenturnieres hoch zufrieden. Die Aufstockung von 10 000 auf 25 000 Dollar hatte die Qualität des Teilnehmerfelds erheblich gesteigert. Die Spitze der Spielerinnen lag sehr eng beieinander, viele Spiele brauchten einen Entscheidungssatz. Die Doppelkonkurrenz wurde erwartungsgemäß von Kristina Barrois und Tatjana Maria (Ratingen) beherrscht, die beide im Bereich „Top 100“ liegen. Ysaline Bonaventure (Etuf) und Elitsa Kostova war bei ihrer 2:6, 2:6-Finalpleite chancenlos gegen das für den Bundesligisten Bocholt aufschlagende Doppel.

Eine positive Bilanz zog auch Michael Marhofer, der Vorsitzende des TC Bredeney: „Wir haben an allen Tagen attraktives Tennis gesehen. Das spannende Endspiel mit tollen Ballwechsel war ein würdiger Abschluss einer Veranstaltung, die nach einer weiteren Auflage im nächsten Jahr verlangt.“