Und noch ein Neuer: Philipp Zeiger (23) vom Hallescher FC verstärkt die Defensive der Rot-Weißen. Der gebürtige Dresdener ist die die achte externe Verpflichtung der Rot-Weißen für die kommenden Saison. Zeiger, in Körpergröße (1,94 m) und Haarschnitt dem ehemaligen Bayern-Hüne Daniel van Buyten nicht unähnlich, wird in der Statistik als defensiver Mittelfeldspieler geführt, hat aber auch schon in der Innenverteidigung seinen Mann gestanden.

Der Kader der Rot-Weißen zur Saison 2014/15

Tor: Daniel Schwabke, Niclas Heimann (Energie Cottbus), Moritz Nicolas (eigene U17).

Abwehr: Tim Hermes, Max Dombrowka, Vincent Wagner, Richard Weber (SF Siegen), Philipp Zeiger (Hallescher FC), Marco Beier (eigene U19) - Roberto Guirino (nicht eingeplant).

Mittelfeld: Kai Nakowitsch, Konstatin Fring, Kevin Grund, Cebio Soukou, Lucas Arenz, Marian Limbasan, Daniel Grebe (SF Siegen), Benjamin Baier (SV Darmstadt 98) - Benjamin Wingerter (nicht eingeplant).

Sturm: Marcel Platzek, Konstantin Sawin, Marwin Studtrucker (SC Wiedenbrück), Sven Kreyer (VfL Bochum II), Tobias Steffen (Fortuna Köln) - Christoph Sauter (nicht eingeplant).

Bereits mit 19 Jahren gab Zeiger sein Drittliga-Debüt bei Dynamo Dresden, wo er insgesamt auf 16 Einsätze kam. Nach seinem zweijährigen Engagement in Halle sind es mittlerweile 56 Auftritte in der 3.Liga. Von 2010 bis 2012 spielte er in der Regionalliga Nord beim VFC Plauen (56 Einsätze). Also ein Fußballer jung an Jahren, aber schon ziemlich erfahren.

„Philipp ist ehrgeizig und vielseitig einsetzbar. Er passt perfekt in unser Anforderungsprofil“, sagt RWE-Sportvorstand Uwe Harttgen zufrieden. Trainer Uwe Fascher schätzt die Präsenz des Neuen in der Luft. „Hinzu kommt die Zweikampfstärke am Boden sowie eine gute Antizipation bei gegnerischen Angriffen.“

Professionell verhalten

Philipp Zeiger könnte die Lücke in der Innenverteidigung schließen. Jedenfalls haben sich die Rot-Weißen entschieden, den Vertrag von Innenverteidiger Michael Laletin nicht zu verlängern. Gleiches gilt für Torwart Philipp Kunz, dessen Vertrag ebenfalls Ende Juni ausläuft. In Niclas Heimann, Daniel Schwabke und dem Youngster Moritz Nicolas aus der U17 stehen damit drei Keeper im Kader.

Man habe sich die Entscheidung bei Kunz und Laletin nicht leicht gemacht, versichert Harttgen. „Beide haben speziell in den letzten Spielen der Saison noch einmal alles in die Waagschale geworfen und sind absolut professionell mit ihrer Situation umgegangen.“

Viel wird sich wohl nicht mehr tun in der Essener Personalplanung, der Kader dürfte nahezu komplett sein, schließlich ist das Budget ja irgendwann auch mal ausgeschöpft. Überhaupt fragt sich wohl so mancher RWE-Fan in diesen Tagen, wie sich RWE so etablierte Spieler leisten kann? Warum ein Meisterkicker wie Tobias Steffen den Drittliga-Aufsteiger Fortuna Köln verlässt? Der Vorstandsvorsitzende Michael Welling hat gesagt, dass Rot-Weiss auch in der kommenden Spielzeit nicht Liga-Krösus sein werde. Harttgen wiederum hat betont, dass RWE auch nicht so schlecht zahle. Aber wohl besser, als noch zu Wrobels Zeiten. „Den Weg der seriösen und nachhaltigen Aufbauarbeit wird RWE definitiv nicht verlassen.“

Man könnte zunächst folgende Rechnung aufmachen: Acht Neue sind gekommen, aber zwölf Spieler haben bisher den Kader verlassen. Das schafft finanziellen Spielraum. Aber es geht auch emotional. „Ich hatte sehr gute Gespräche mit Uwe Harttgen und Marc Fascher, in denen sie mich mit ihrer Aufbruchsstimmung angesteckt haben“, sagt Philipp Zeiger. RWE ist eine attraktive Adresse. Die ersten Verpflichtungen waren möglicherweise sogar das Signal für eine Art Kettenreaktion: „In Essen, da passiert etwas, da haben sie was vor.“ Und zu Hause vor 8000 Zuschauern zu spielen, ist ja auch nicht das Schlechteste.

Wahrscheinlich ist es von allem etwas. Das Gesamtpaket.