Rot-Weiss Essen meldet nach Marwin Studtrucker (SC Wiedenbrück) und Richard Weber (SF Siegen) die dritte Neuverpflichtung für die kommende Saison. Daniel Grebe (27) kommt vom Regionalliga-Konkurrenten Sportfreunde Siegen zur Hafenstraße. Eine Überraschung ist das nicht, denn schon vor Wochen hatte RWE-Sportvorstand Uwe Harttgen mitgeteilt, dass er mit dem Mittelfeldspieler einig sei. Nun erst wurde der Zweijahresvertrag unterschrieben. Es gab Probleme, einen geeigneten Termin zu finden. Aber nie Zweifel, dass der Transfer klappt. „Ein Mann ein Wort“, so Grebe.
Er ist nach Innenverteidiger Richard Weber der zweite Stammspieler aus Siegener Mannschaft, der in Essen anheuert - und gleichzeitig dem ehemaligen Trainer Michael Boris, der inzwischen beim Tabellenzweiten SF Lotte arbeitet, einen Korb gegeben hat. Also, die Rot-Weißen haben offenbar an Zugkraft gewonnen. „Ich hatte mehrere Anfragen aus der Regionalliga“, sagt der Fußballer. „Aber für mich war relativ schnell klar, was ich mache, als Rot-Weiss Essen angefragt hat. Und dann ging alles auch ganz zügig.“ Und dass Grebe mit Richard Weber gut befreundet ist, ist natürlich eine schöne Begleiterscheinung.
Beide Spieler wollen sportlich vorankommen und sehen dafür gute Perspektiven an der Hafenstraße, besser jedenfalls als in Siegen, wo es wegen finanzieller Probleme einen enormen Aderlass geben wird. „Siegen hat mir ein wirklich gutes Angebot gemacht“, sagt Grebe. Sogar eine Ausbildungsstelle soll dabei gewesen sein. Vergeblich. „Man merkt, dass in Essen etwas entsteht. Ich möchte Teil dieser Entwicklung sein und dabei helfen, die Ziele des Vereins zu erreichen“, sagt Grebe mit typischer Neuzugang-Diktion. Ach ja, und er fügt selbstbewusst hinzu: „Ich möchte Stammspieler werden. Natürlich weiß ich, dass die Konkuurenz hier groß ist, aber wäre es nicht so, würde ja auch etwas nicht stimmen.“
RWE-Trainer Marc Fascher preist die Vorzüge des Neuen, als „gutes Gesamtpaket“ bezeichnet er sie. „Daniel ist spiel- und laufstark und mit seiner gesunden Aggressivität ein guter Balleroberer.“ Und weiter: „Er ist kann durch seine Übersicht und Spielintelligenz das Tempo bestimmen.“ Grebe wechselte 2011 von Germania Windeck nach Siegen und reifte schnell zum Taktgeber im Mittelfeld. Er hatte in seiner ersten Saison dort maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die Regionalliga und daran, dass die Sportfreunde eine Spitzenmannschaft wurden
Übersicht und Spielintelligenz
Uwe Fascher war übrigens in den vergangenen Wochen regelmäßig bei den Spielen von SF Siegen. Um Gegner und Spieler zu beobachten, wie er sagt. Wird möglicherweise noch ein Fußballer aus dem Siegerland bei RWE anheuern? „Ich glaube, das war der Letzte, da bin ich mir 99 Prozent sicher.“
Demnächst werden wieder drei Spieler auf Empfehlung zur Probe mittrainieren: Dennis Thiessen (23, Altona 93/ zentrales Mittelfeld), Rene Monjeamb (23, Hilal Bergheim/Torwart) sowie Georgius Niklitsiotis (23, vereinslos/ Außenbahn).