Handball-Zweitligist Tusem hat im vierten Heimspiel in Folge nicht gewonnen – aber auch nicht verloren. Nach drei Niederlagen in Serie brachen die Essener mit dem 30:30 (16:15) gegen den ASV Hamm-Westfalen damit zumindest teilweise den Bann.

Handball-Zweitligist Tusem hat im vierten Heimspiel in Folge nicht gewonnen – aber auch nicht verloren. Nach drei Niederlagen in Serie brachen die Essener mit dem 30:30 (16:15) gegen den ASV Hamm-Westfalen damit zumindest teilweise den Bann, mit dem der Sportpark am Hallo scheinbar in den vergangenen Wochen belegt war.

„Das haben die Jungs heute nach hinten heraus richtig gut gemacht“, war Tusem-Trainer Mark Dragunski voll des Lobes. Dabei waren die Voraussetzungen nicht die besten. Rückraumspieler Niclas Pieczkowski (Achillessehne) und Kapitän André Kropp (Sprunggelenk) waren nicht mit von der Partie. Andere mussten in die Bresche springen. „Toon hat seine Aufgabe gut gemacht“, stellte Dragunski dem Kropp-Vertreter in Abwehr wie Angriff ein gutes Zeugnis aus. E$inen hob Dragunski allerdings ganz besonders hervor: Philipp Pöter. „Er war heute überragend als Führungsspieler.“ Zudem erwies sich auch Lasse Seidel wieder als sichere Siebenmeterschütze und auch Julius Kühn im linken Rückraum übernahm wieder Verantwortung.

So haben sie gespielt

Tusem: Bliß, Vukas; Kühn (5), Keller (1), Leenders (6), Pöter (5), Bouali (1), Seidel (8/4), Hornyak, Schetters (1), Pinto (3), Tovornik, Ellwanger.

ASV: Storbeck, Mrkva; Struck (6), Simon (4), Wiegers, Schneider (5), Macke (1), Zdrahala (9/4), Gudat (2), Jungemann, Orlowski (3).

Schiedsrichter: Dedens/Geckert

Strafminuten: 8 (Kühn, Leenders, Pöter 4) – 8 (Struck 4, Wiegers, Schneider)

Siebenmeter: 4/4 – 4/4

„Spielfilm“: 1:0 (2.), 5:3 (10.), 5:5 (12.), 7:10 (20.), 16:15 (Halbzeit), 17:16 (31.), 17:20 (39.), 23:27 (49.), 27:27 (53.), 29:30 (60.), 30:30 (60.)

Doch auch Pöter konnte es nicht verhindern, dass der Tusem nach einer 16:15-Halbzeitführung im zweiten Durchgang zunächst ins Hintertreffen geriet. „Da haben wir einige Fahrkartern geschossen“, räumte Mark Dragunski ein. Die Westfalen zogen auf drei, vier Treffer davon. Bis zwölf Minuten vor dem Abpfiff (23:27) sah es so aus, also sollte die Mannschaft von Kay Rothenpieler auch das Rückspiel gewinnen. Dieser Eindruck verstärkte sich noch, als Hamms erfolgreichster Torschütze, Ondrej Zdrahala, per Siebenmeter auf 30:29 aus Sicht der Gäste erhöhte. Elf Sekunden waren da noch zu spielen. Die vierte Heimniederlage in Folge drohte. Umgehend zog Mark Dragunski die grüne Karte und rief seine Spieler zur letzten Auszeit zusammen. Und es sollte helfen, auch wenn diese Variante eigentlich gar nicht besprochen wurde. „Das haben die Spieler selbst so entschieden – und sie haben ja letztlich richtig entschieden“, sagt Mark Dragunski. Während die Abwehr des ASV Hamm-Westfalen wohl am ehesten mit einem finalen Wurf von Julius Kühn oder Philipp Pöter gerechnet hat, entschieden sich die Essener, es über Joao Pinto zu versuchen. Der Ball landete bei dem 32-jährigen Linkshänder aus Portugal, der dem starken Hammer Torwart Felix Storbeck keine Chance ließ.

Schlusssirene. Punktgewinn.

„Den einen Zähler haben wir uns redlich verdient“, befand Mark Dragunski nach 60 aufregenden Minuten. Drei Spiele stehen noch aus. Drei Möglichkeiten etwas dafür zu tun, den aktuellen zehnten Platz noch zu verlassen. HC Erlangen, TV Bittenfeld und SG Leutershausen heißen die Gegner der Essener.