Um Punkt elf Uhr wird am morgigen Sonntag am Sachsenring ein ganz besonderes Fußballspiel in der A-Junioren-Bundesliga angepfiffen: das U19-Derby zwischen den beiden rot-weißen Traditionsvereinen und Lokalrivalen RWE und RWO. Ein immer junger Vergleich, der traditionell von jeder Menge Emotionen und Prestige geprägt ist, und der durch die aktuelle Tabellensituation der beiden Kontrahenten noch zusätzlich an Spannung und Brisanz gewinnt: Vier Spieltage vor dem Saisonende liegen die Essener nur einen Zähler vor der Abstiegszone und sechs Punkte vor ihrem Oberhausener Namensvetter, für den das Revierderby somit schon die letzte Chance darstellt, um noch einmal in den Kampf um den Klassenerhalt einzugreifen. Die RWE U19 kann folglich entweder einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen oder aber tiefer in den Abstiegsstrudel hineingeraten.

„Man merkt schon, dass es nun in den Endspurt geht. Wir alle wissen, um die Wichtigkeit dieses Derbys“, sagt Jürgen Lucas, der die RWE U19 seit der Trennung von Marco Rudnik vor exakt einem Monat gemeinsam mit seinem Co-Trainer Damian Apfeld betreut. Das Trainerduo hat den Fokus laut eigener Aussage seitdem vor allem auf eine etwas mutigere, zielstrebige und offensivere Spielart der Rot-Weißen gelegt – auch um damit dem nach wie vor großen Manko der schwachen Chancenverwertung zu begegnen (nur RWO und Schlusslicht Theesen haben weniger Treffer erzielt). Seit rund zwei Wochen läuft nun schon die gezielte Vorbereitung auf das Derby, selbst an Ostern gab es nur einen freien Tag – die restlichen wurden gestrichen: „Die Jungs waren selbst merklich bestrebt, diese Einheiten durchzuführen“, verrät Lucas, dass zuletzt neben dem Torabschluss insbesondere im taktischen Bereich und am Spiel mit dem Ball gefeilt wurde.

Und obwohl seine Elf arg ersatzgeschwächt in den Lokalvergleich gehen wird, da min Yusuf Allouche, Patrick Kampschulte (beide Gelbsperre), Justin Mingo (Rotsperre), RibeneNguanguata und Kevin Lamidi (beide verletzt) gleich fünf wichtige Akteure ausfallen, ist Jürgen Lucas sehr zuversichtlich: „Wir wissen, dass wir auf eine sehr engagierte Truppe treffen werden, die alles in die Waagschale werfen wird. Doch genau das werden wir auch tun und uns für die gute und harte Trainingsarbeit mit einem Dreier belohnen.“ Verunsicherung im Team spürt er keineswegs, weder angesichts erst acht erzielter Rückrundenpunkte (genauso wenig wie RW Oberhausen) noch ob der vielen Ausfälle, die womöglich auch durch U17-Akteure aufgefangen werden könnten.Lucas: „Wir alle sind hochmotiviert und voll fokussiert auf einen Derbysieg. Das ist unser Ziel und auch unser Anspruch.“