Zweimal standen die Fußballerinenn der SGS Essen in den letzten sieben Jahren im Halbfinale des DFB-Pokals. Zweimal war dort Endstation. An diesem Samstag nehmen – den Heimvorteil im Rücken – gegen den SC Freiburg den dritten Anlauf für das Endspiel.

In der Bundesliga lieferte die SGS Essen zuletzt eher mäßige Leistungen ab. Die 1:6-Heimpleite gegen Jena war für Trainer Markus Högner der „absolute Tiefpunkt“ der Saison. Trotzdem könnte die Stimmung an der Ardelhütte derzeit kaum euphorischer sein. Das Pokalfieber ist ausgebrochen und hat selbst Manager Willi Wißing vor dem Halbfinalduell am Samstag gegen den SC Freiburg (14 Uhr, Hafenstr.) infiziert: „Das Spiel und die Live-Übertragung des WDR sind für uns eine Riesengeschichte.“

Zweimal schon stand die SGS in der Vorschlussrunde, verlor dort aber sowohl 2007 gegen den FCR Duisburg (1:5 n. V.) als auch 2010 in Jena (0:3). Im dritten Anlauf möchte die SGS nun Vereinsgeschichte schreiben.

Wirtschaftliches Kalkül

„Ein Finaleinzug wäre ein Riesenschritt nach vorne in unserer öffentlichen Wahrnehmung. Bei diesem Spiel schauen in der Regel zwei Millionen Menschen zu“, meint Willi Wißing. Natürlich steckt ein wirtschaftliches Kalkül dahinter.

Ein Auftritt auf einer solch großen Bühne würde die Attraktivität der SGS für Sponsoren sicher erhöhen. Am Samstag geht es für die Essenerinnen gleichzeitig um 40.000 Euro. So hoch ist die vom DFB ausgelobte Prämie. Ein schönes Sümmchen für die SGS, für das Högner bei den Personalplanungen für die kommende Saison sicher Verwendung finden würde. Es geht also um viel am Samstag. Und zwar nicht nur für Schönebeck. Denn auch für die Gäste ist der Pokal das Highlight der Saison.

Chancen stehen 50:50

Und die Breisgauerinnen reisen nicht unbedingt als Außenseiter nach Essen. In der Liga stehen sie zwei Plätze vor der SGS auf Rang sieben. Auf „50:50“ beziffert Högner die Chancen auf ein Weiterkommen. Spannung ist in dieser Begegnung also garantiert. Und das schlägt sich im Vorverkauf nieder: 1400 Karten (Rekord!) hat die SGS bereits verkauft. Erstmals wird gegen den SC die Gottschalk-Tribüne geöffnet sein.

Aber so ganz ohne Sorgen verläuft auch diese Woche bei der SGS Essen nicht. Der Einsatz von Spielmacherin Linda Dallmann am kommenden Samstag ist gefährdet. Die 19-Jährige war am vergangenen Freitag im Training umgeknickt und wird seitdem intensiv behandelt.