„Ich bin ja noch nicht so lange dabei, da gehen zwangsläufig noch ein paar. Das nächste Heimspiel muss es aber nicht sofort sein“, antwortet Mark Dragunski am Tag nach dem 35:34-Krimi über SG Leutershausen (wir berichteten) auf die Frage, wie viele Spiele dieser Art er vertragen könne.

Entscheidung für Carsten Ridder

Zunächst einmal musste der Tusem-Trainer allerdings zwei Absagen verkraften. André Kropp und Lasse Seidel konnten erkrankt nicht auflaufen. Bei der Vertretung für die Linksaußen-Position fiel die Entscheidung auf den A-Junioren Carsten Ridder, eigentlich Rückraumspieler. Dabei spielte sicherlich eine Rolle, dass Ridder gegenüber Malte Seidel deutlich mehr Zweitliga-Spielminuten aufweisen kann. „Ich weiß, dass Carsten keine wilden Sachen macht und sich an die taktischen Vorgaben hält.“

Bis zur 40. Minute – so der Tusem-Trainer – habe seine Mannschaft gezeigt, wie es gehe. „Wenn wir so weitergespielt hätten, wären wir zu einem deutlichen Sieg gekommen. Da bin ich mir sicher“, erklärt Dragunski.

Doch er musste vom Spielfeldrand tatenlos mit anschauen, wie seine Mannschaft den Faden verlor, Angriffe überhastet abschloss und dann nicht wieder rechtzeitig in die Ordnung in der Abwehr fand, um Schlimmeres zu verhindern. „Wir haben die Bälle teilweise schon in der Vorwärtsbewegung wieder abgegeben. Damit haben wir Leutershausen natürlich stark gemacht.“ Zu den leichtfertigen Würfen und Ballverlusten gesellten sich jene, die in jedem Spiel vorkommen. Die Folge: Leutershausen kam bis zum 31:31 heran. Auch Mark Dragunski schwante nichts Gutes. „Zum Glück hat dann Julius ins Spiel gefunden, nachdem er in der ersten Halbzeit noch Probleme mit dem Torwart hatte“, betont Dragunski die entscheidende Rolle des 20-jährigen Rückraumspielers. Es passte in den letzten Minuten bei Julius Kühn einfach. Drei knallharte Würfe aus der zweiten Reihe, drei Tore – nur unterbrochen von einem verwandelten Strafwurf durch Peter Hornyak. „Und das ist ja auch nicht immer unsere Stärke“, weiß Dragunski, dass der Sieg im letzten Vorrundenspiel an einem seidenen Faden hing. „Man kann sagen, die SG Leutershausen hätte wegen ihrer Aufholjagd einen Punkt verdient gehabt. Unter dem Strich waren wir die etwas bessere Mannschaft und hatten am Ende auch die besseren Nerven“, meint der Tusem-Coach.

Pause bis zum 8. Januar

Bis zum 8. Januar ruht der Ball bei den Zweitliga-Akteuren von der Margarethenhöhe. Zwei Tage zuvor muss Dragunski sich im Krankenhaus wegen Herzrhythmusstörungen einer Operation unterziehen. Die erste Trainingseinheit des neuen Jahres soll daher „Physio“ Tommy Zimmermann leiten. „Die Operation ist Routine, nichts Dramatisches, am Freitag bin ich dann wieder in der Halle“, beruhigt Mark Dragunski. „Und dass mein Krankenhaus-Aufenthalt mit dem Spiel gegen Leutershausen zusammenhängt, können auch nur böse Zungen behaupten“, flachst der 43-Jährige.