Die Wedau hat gebebt, die Fans getobt – und auch für die KGE war es am Wochenende ein Fest. WM-Gold für Max Hoff im Einerkajak, WM-Gold für Max Rendschmidt im Zweierkajak und WM-Bronze für Jonas Ems im Sprintzweier. Das war ein Riesending.

Die Wedau hat gebebt, die Fans getobt – und auch für die KGE war es am Wochenende ein Fest. WM-Gold für Max Hoff im Einerkajak, WM-Gold für Max Rendschmidt im Zweierkajak und WM-Bronze für Jonas Ems im Sprintzweier. Das war ein Riesending.

Nur wenige Stunden vor seinem Finale im 1000m-Einerkajak hatte Max Hoff keinen Bissen Mittagessen herunter bekommen, auch „wenn dies nicht gut war“. Aber zu groß war bei ihm die Anspannung vor dem großen Showdown vor heimischer Kulisse. Und er hatte die richtige Vorahnung. Dieses Finale wurde ein spannungsgeladener Krimi. Max Hoff kam gut vom Start weg und lag nach 25m an zweiter Stelle hinter dem Mitfavoriten Rene Holten Poulsen. Bei 500m und 750m dann lag Max als Dritter weiter auf Medaillenkurs, aber der Abstand auf den Dänen Poulsen betrug nahezu eine Bootslänge. Der Zeitpunkt, an dem der Essener zum Endspurt ansetzte, noch einmal alles mobilisierte und sich Meter um Meter nach vorne schob. Unbändiger Jubel im Ziel: Max Hoff war Weltmeister geworden vor dem ebenfalls stark aufkommenden Australier Ken Wallace und dem Ungarn Bence Dombvari. Poulsen hatte aufgegeben und fuhr als fünfter ein. Max aber konnte gar nicht genug kriegen vom Jubeln. „Das war ein ganz hartes Ding. Jetzt bin ich mega, mega glücklich. Mir ist ein Riesenstein vom Herzen gefallen“, sprudelte es später aus ihm heraus. Als er näher und näher an Poulsen heran gekommen war, habe er schon gehofft, dass dieser kapitulieren würde. Aber er sah auch den Australier immer näher heranfliegen. „Von mir aus hätte das Rennen schon bei 950m zu Ende sein können. Aber ich war schon auf der Strecke ruhig geblieben und das war wichtig. Und am Ende war ich vorne. Das war das Allerbeste!“

Max Hoff
Max Hoff © Ute Freise

Packender Fight

Nur wenig später forderten auch Max Rendschmidt und Marcus Groß (Berlin) den Zuschauern mit einem nicht minder packenden Fight alles ab. Und Ruth Dietzler-Rendschmidt, die Mutter von Max, gestand später, einem Kammerflimmern nahe gewesen zu sein. Aber das, was dieses junge Boot zeigte, war der Hammer. Kuragiert gingen sie das Rennen an und lagen bei 250m in Führung. Eine Taktik, die sie sich vorgenommen hatte. Dann zogen die Weißrussen vorbei, auch die Ungarn und Australier wollten Paroli bieten. So ging es auf die letzten 200m. Auf denen dann der M&M-Express (für Max und Marcus) den Turbo zündete. Mit einer unglaublichen Abgeklärtheit und Energieleistung zogen sie an die Spitze und wurden ebenfalls Weltmeister! „Wir wussten, dass wir vorne reinfahren konnten. Und daraus haben wir das Beste gemacht“, erklärte Max Rendschmidt trocken. Um dann aber doch etwas mehr preis zu geben von all den Emotionen, die es zu verarbeiten gab. „Schon vor dem Start war es irre. Beim Aufrufen aller Starter dieses Riesengegröle der Masse. Und das 1000m entfernt. Einfach Gänsehaut. Es war für uns dann ein Rennen wir geplant. Es hat zwar höllisch weh getan, aber die Zuschauer haben uns die Strecke runtergeprügelt. Hier so Weltmeister zu werden, ist für uns etwas ganz Besonderes“.

Enger Zieleinlauf im Zweier-Sprint

Während die beiden Maxe im Ziel schon erkennen konnten, dass die Gold gewonnen haben, war dies bei Jonas Ems und Ronald Rauhe (Potsdam) ganz anders. Zu eng war der Zieleinlauf hier im 200m-Zweier-Sprint. Alle Boote fuhren erst einmal zu der großen Anzeigetafel, um das Ergebnis abzuwarten. Dann die geballte Faust bei Jonas und Ronald: sie hatten die Bronzemedaille gewonnen, hinter den russischen Olympiasiegern und dem Olympiadritten aus Großbritannien. Riesenjubel dann auch auf der Tribüne in den deutschen Fanblocks. „Sie haben den besten Start hingelegt und die Russen brauchten schon 100m, um heranzufahren“, gab es anschließend auch Lob von Bundestrainer Arndt Hanisch. Und Jonas Ems und Ronald Rauhe waren einfach glücklich. „Wir wollten hier zu Hause so gerne eine Medaille gewinnen. Und sind nun total happy, dass dies auch geklappt hat. Wir haben alles gegeben. Es war zwar noch nicht bis ins Ziel das perfekte Rennen, aber schon sehr weit. Daran werden wir weiter arbeiten. Für heute sind wir erst einmal mir unserem Rennen und der Medaille sehr, sehr zufrieden“, waren sich Jonas und Ronald einig.

Platz vier über 5000 Meter

Knapp an einer weiteren Medaille vorbei gefahren war im 5000m-Einer Max Hoff. Auf seiner erklärten Lieblingsstrecke wusste die Konkurrenz natürlich um seine Stärke und ließ ihn nicht zum Zuge kommen. Immer wieder machte sie dicht und ließ den amtierenden Europameister nicht vorbei. „Schade, aber auch sch...egal. Hauptsache, gestern habe ich den Titel gewonnen“, kommentierte Max Hoff.