Essen. Das Los hat es so gewollt. Handball-Zweitligist Tusem Essen muss am Mittwochabend (19.30 Uhr, Am Luftschiffhafen 2) beim Drittligisten VfL Potsdam antreten. „Das ist schon eine Ecke“, sagt Tusem-Trainer Mark Dragunski angesichts der gut 1000 Kilometer, die er und sein Team insgesamt zurücklegen müssen.

Der Pokal – so Dragunski – sei im Handball sicherlich anders zu werten als im Fußball, zumal letztlich am Ende immer dieselben vier, fünf Mannschaften den späteren Pokalsieger beim Final Four den endgültigen Sieger unter sich ausmachen. Ein Zweitligist war schon lange nicht mehr dabei. Trotzdem misst Dragunski der Partie gut eineinhalb Wochen vor dem Saisonstart weit mehr als einen Vorbereitungscharakter zu. „Mit einem Sieg in Potsdam hätten wir die Chance, in der zweiten Runde ein Heimspiel zu bekommen. Und wenn dann noch ein attraktiver Gegner käme, hätte sich das schon gelohnt“, so der 42-Jährige, der in seinen aktiven Zeit einmal den „Pott“ in Händen halten durfte. Allerdings nicht mit dem Tusem, sondern mit Flensburg.

Ohne Hornyak und Zobel

Die erste Runde des Wettbewerbs 2013/14 steht derweil für Dragunski nicht unter dem güngstigsten Stern. Peter Hornyak und René Zobel – die beiden 17-jährigen Talente im Kader – dürfen nicht mitwirken, weil sie noch nicht spielberechtigt sind. René Zobel spielte noch Ende Juli die Relegation zur 3. Liga mit ART Düsseldorf. Die Statuten des zuständigen Westdeutschen Handballverbandes sehen bei einem Vereinswechsel automatisch eine zweimonatige Sperre vor. Bei Peter Hornyak gab der abgebende Klub Balatonfüred KSE den 19. Juli als Austrittsdatum an – so der Tusem. Der junge Ungar könnte danach erst ab dem 19. September Pflichtspiele für den Tusem bestreiten. „Das ist natürlich sehr ärgerlich für uns und wir versuchen weiterhin alles, um die offizielle Spielberechtigung früher zu erhalten“, so Stephan Krebietke von der Sportlichen Leitung des Tusem.

Tusem muss improvisieren

„Wir müssen halt in Potsdam ein wenig improvisieren“, sagt Mark Dragunski, der neben Hornyak und Zobel auf Ante Vukas, Marvin Leisen, Simon Keller und eventuell auch Lasse Seidel verzichten muss. „Wir gehen bei Lasse kein Risiko ein“, betont Dragunski. Wegen des Fehlens Hornyak wir voraussichtlich Joao Pinto auf Rechtsaußen gehen und Markus Bouali seine Position im rechten Rückraum einnehmen.

Die Spiele der 1. Hauptrunde im DHB-Pokal

20. August: Füchse Reinickendorf – HSG Nordhorn-Lingen, Empor Rostock – ASV Hamm-Westfalen

21. August: SV Mecklenburg Schwerin – VfL Bad Schwartau, HT Norderstedt – SC Magdeburg, VfL Potsdam – Tusem, HSV Bad Blankenburg – FA Göppingen, GWD Minden II – GWD Minden, SG Saulheim – HSG Wetzlar, Leichlinger TV – TuS Ferndorf, TSV Friedberg – SG Leutershausen, SG Köndringen/Teningen – VfL Gummersbach, TSB Heilbronn/Horkheim – HBW Balingen-Weilstetten, HSG Tarp-Wanderup – TBV Lemgo, HSG Krefeld – TV Emsdetten, SV Zweibrücken – EHV Aue, HC Erlangen – TV Hüttenberg, SG Heidelsheim-Helmsheim – MT Melsungen, SG Wallau – ThSV Eisenach, HC Glauchau-Meerane – TuS N-Lübbeecke, SG Achim – Bergischer HC

23. August: DHfK Leipzig – SV Henstedt-Ulzburg, TV Großwallstadt – TSG Friesenheim.

24. August: Dessau-Roßlauer HV II – Eintracht Hildesheim, TV Neuhausen – SG BBM Bietigheim, TV Hochdorf – HG Saarlouis, TS Bendorf – TV Bittenfeld.

Über die neu formierte Potsdamer Mannschaft hat Mark Dragunski versucht, sich zu informieren. Mit mäßigem Erfolg. „Wir müssen auf unsere Stärken vertrauen. Wir haben das Zeug dazu, in Potsdam zu gewinnen“, ist sich Dragunski angesichts der bisherigen Vorbereitung sicher. Und außerdem soll sich die 1000-Kilometer-Tour doch auch lohnen.