Essen.
Zwei Spieltage vor dem Ende der Saison sind in der Regionalliga längst noch nicht alle Entscheidungen gefallen. Der SC Fortuna Köln macht sich noch leise Hoffnungen darauf, Spitzenreiter Sportfreunde Lotte abzufangen. Vier Punkte Vorsprung hat Lotte, das noch gegen Rot-Weiss Essen zu spielen hat (Sonntag, 14 Uhr) und dann zum Abschluss bei der SSVg. Velbert antritt. Fortuna Köln hat es zunächst mit Viktoria Köln zu tun. Bereits am vorletzten Spieltag könnte da der Meister feststehen. Der Aufsteiger noch nicht. Der trifft in der Aufstiegsrunde auf RB Leipzig, dem finanzstarken Verein auf dem Osten, bei dem Ralf Rangnick Sportdirektor ist und für den auch die 3. Liga nur eine Zwischenstation auf dem weg in die Bundesliga sein soll. Schwieriger geht es nicht.
Während der FC Kray und der MSV Duisburg II bereits als Absteiger feststehen und auch der SV Bergisch-Gladbach 09 nur noch wenig Hoffnung auf ein weiteres Jahr Regionalliga hat, hoffen mit Velbert, den beiden U23-Teams des 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf sowie dem VfB Hüls noch vier Teams auf den Klassenerhalt. Drei wird es treffen. Vielleicht auch nur zwei wie Staffelleiter Rolf Thiel erklärt.
Herr Thiel. Wie viele Mannschaften müssen denn nun absteigen? Zwischendurch kamen mal Meldungen, es würde nur vier Teams treffen, jetzt gilt der 15. Platz als Hoffnungsplatz.
Rolf Thiel: Ich weiß gar nicht, warum es da immer wieder Diskussionen gibt und zum Beispiel aus Velbert immer wieder Anstöße dazu kommen. Es gibt es eine Aufstiegs- und eine Abstiegsregelung. Die wurde vor der Saison festgelegt und die wird auch jetzt nicht plötzlich geändert. Sie ist weiterhin in den Durchführungsbestimmungen nachzulesen, stand auch noch mal in den Amtlichen Mitteilungen. Der Meister nimmt an der Aufstiegsrunde teil, sechs Teams steigen ab. Punkt. Es sei denn, ein Team aus den Oberligen, also aus der Oberliga Westfalen, wo die beiden ersten Teams aufsteigen können, aus der Oberliga Niederrhein oder aus der Mittelrheinliga verzichtet ein Team.
Dieser Fall tritt ein?
Thiel: Er könnte eintreten. Der KFC Uerdingen steht als Meister der Oberliga Niederrhein fest und will hoch. In Westfalen haben Spitzenreiter SV Lippstadt, die SG Wattenscheid 09 und der Dritte TuS Erndtebrück die Regionalliga-Lizenz beantragt. Im Mittelrhein aber wird es schwierig. Da hat nur Hilal Maroc Bergheim die Lizenz beantragt. Die sind aktuell Siebter, müssten aber mindestens Dritter werden. Sie haben bei noch drei ausstehenden Spielen fünf Punkte Rückstand. Das ist machbar aber schwierig. Der 15. Platz könnte in der Tat der erste Nichtabstiegsplatz sein.
Unabhängig davon, ob Lotte hochgeht oder neben Alemannia Aachen auch noch die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund runter kommt?
Thiel: Ja. Das spielt keine Rolle. Das ist alles geregelt. Im Zweifel spielen wir halt wieder mit 19 oder 20 Teams. Irgendwann aber wollen wir wieder auf 18 Teams kommen.
Damit auch die Zahl der Spieltage und der möglichen Nachholspiele überschaubar bleibt?
Thiel: Stimmt. Ich hatte 62 Neuansetzungen. Das Spiel am Mittwoch zwischen den Sportfreunden Siegen und Fortuna Düsseldorf war das letzte Nachholspiel. Jetzt ist die Tabelle wieder gerade. Es war in Sachen Neuansetzungen eine Horrorsaison.
Das hat Sie nicht davon abgehalten, sich für ein weiteres Jahr zum Staffelleiter wählen zu lassen?
Thiel: Warum auch? Ein Jahr mache ich noch. Dann steht bei mir die Sieben vorne, dann höre ich auf.
Mit Blick auf die nächste Saison: Bleibt die Sicherheit vor, während und nach den Spielen ein Thema?
Thiel: Ja. Es passiert halt immer noch sehr viel. Bei manchen Spielen weiß man das vorher und kann sich vorbereiten, muss sich vorbereiten. Wenn man solche Chaoten sieht wie zuletzt beim Spiel von Rot-Weiss Essen gegen den Wuppertaler SV, da macht man sich schon seine Gedanken.
Auch in die Richtung, dass die Vereine, deren Fans regelmäßig Ärger machen, verstärkt zur Kasse gebeten werden und gegebenenfalls Polizei-Einsätze mitfinanzieren müssen?
Thiel: Wie gesagt. Die Sicherheit bleibt ein Thema. Was wir machen werden, was wir machen können, werden wir nach der Saison genauer besprechen.